14.04.2015
Menschliche Noroviren lösten demnach bei einigen der 325 an der Studie teilnehmenden Hunde eine Immunreaktion aus, berichtet Erstautorin Sarah Caddy von der University of Cambrige und dem Imperial College London. „Dies deutet stark darauf hin, dass diese Hunde mit dem Virus infiziert waren“, sagt Caddy. In weiteren Versuchen konnte die Wissenschaftlerin gemeinsam mit Kollegen zudem bestätigen, dass menschliche Noroviren in der Lage waren, an Zellen im Darm von Hunden zu binden. Dies sei der erste Schritt einer Infektion, erläutert Caddy, die diese Versuche mit nicht infektiösen Norovirus-Partikeln durchgeführt hatte.
Ob es sich dabei um eine Einbahnstraße handelt oder ob die Viren vom Hund auch auf den Menschen übertragen werden können, ist noch unklar. Nach Schätzungen von klinischen Forschern könnten jedoch schon 18 Virus-Partikel ausreichen, um einen Menschen zu infizieren, so die Wissenschaftler. Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, dass einige der größten Ausbrüche dort stattfinden, wo keine Hunde anwesend sind – in Krankenhäusern und auf Kreuzfahrtschiffen. Und obwohl Hunde für die Viren anfällig zu sein scheinen, fanden die Wissenschaftler keine Noroviren in Stuhlproben der Vierbeiner, auch nicht bei jenen, die Durchfall hatten. In Blutproben waren die Krankheitserreger nur bei etwa einem Siebtel der Hunde nachweisbar. Weiterhin sei noch gänzlich unbekannt, ob eine Noroviren-Infektion bei Hunden überhaupt Krankheitssymptome hervorrufe, so die Forscher. Nichtsdestotrotz empfehlen sie, im Umgang mit Haustieren auf eine gute Hygiene zu achten, insbesondere dann, wenn bei Mensch oder Hund eine Magen-Darm-Erkrankung auftrete.
HH