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14.08.2024
Medizinische Untersuchungen zum Stuhlgang richten ihr Augenmerk meist auf Erkrankungen, die mit Verstopfung oder Durchfall einhergehen. Jenseits davon werden diese Symptome häufig nur als „Ärgernis“ betrachtet, berichtet Sean Gibbons vom Institut für Systembiologie in Seattle.
Doch Forschungsergebnisse seines Teams zeigen, dass bei ansonsten gesunden Menschen mit Verstopfung und Darmträgheit vermehrt Giftstoffe wie Kresolsulfat und Indoxylsulfat im Blut zu finden sind, die die Nieren belasten. Der Grund dafür ist, dass Mikroorganismen Ballaststoffe zu diesen Giftstoffen verstoffwechseln, wenn der Stuhl zu lange im Darm verweilt. Bei Durchfall scheidet der Körper dagegen viel Gallensäure aus, die die Leber normalerweise recyceln würde, da sie für die Aufnahme von Fett aus der Nahrung wichtig sind.
Lebensstil beeinflusst die Verdauung
Die gesündeste Darmflora hatten Menschen mit ein bis zwei Darmentleerungen pro Tag. Dies war bei Menschen mit einem gesunden Lebensstil häufiger der Fall: „Mehr Obst und Gemüse zu essen war das deutlichste Signal, das wir sahen, zusammen mit viel Wasser trinken, regelmäßiger körperlicher Betätigung und einer pflanzenbasierten Ernährung“, sagte Gibbons.
Er hat mit seinem Team zahlreiche Daten wie Blutwerte, Zusammensetzung der Darmflora, Genetik, Ernährung, Gesundheit und Lebensstil und Lebensstil von über 1.400 Gesunden ausgewertet und nach Zusammenhängen mit der Häufigkeit des Stuhlgangs gesucht.
Quelle: DOI 10.1016/j.xcrm.2024.101646