04.02.2016
Wurden gestresste Frauen dazu aufgefordert, in einer chaotischen Küche auf eine andere Person zu warten, aßen sie doppelt so viele Kekse wie Frauen, die in einer ordentlichen Küche warteten. Es handelte sich dabei um dieselbe Küche, im ersten Fall jedoch mit dreckigem Geschirr im Spülbecken, über den Küchentisch verstreuten Papierstapeln und einem klingelnden Telefon im Hintergrund. Insgesamt führte das Küchenchaos dazu, dass Frauen in zehn Minuten 65 Kalorien mehr verputzten. Das berichten Forscher des Cornell Food and Brand Lab in den USA und der University of New South Wales in Australien in der Fachzeitschrift Environment and Behavior.
Die Forscher hatten zudem einen Teil der Versuchsteilnehmer vor dem Betreten der Küche einen Moment in ihrem Leben aufschreiben lassen, in der ihr Leben außer Kontrolle war. Die andere Gruppe sollte über eine Zeit schreiben, in der sie ihr Leben unter Kontrolle gehabt hatte. Die zweite Gruppe betrat daraufhin den Raum mit dem Gefühl, alles im Griff zu haben und aß 100 Kalorien weniger als Teilnehmer, die vor dem Eintreten kein Gefühl von Kontrolle gehabt hatten.
Sich in einer chaotischen Umgebung aufzuhalten und zusätzlich das Gefühl zu haben, keine Kontrolle zu besitzen, sei schlecht für die Ernährung, resümiert der Psychologe Lenny Vartanian. Es scheine Menschen zu dem Gedanken zu verleiten: „Wenn alles außer Kontrolle ist, warum sollte ich sie dann behalten?“ „Ich vermute, dass sich das Gleiche bei Männern zeigen würde“, so Vartanian. Der Studie zufolge könnte es schlicht helfen, die Küche sauber und ordentlich zu halten.
HH