29.10.2014
In dem Jahr vor der Geburt des ersten Kindes und in dem Jahr danach sind viele Eltern offenbar besonders glücklich, wie aus der neuen Studie hervorgeht. Anschließend normalisiere sich das Gefühlsleben allerdings wieder auf den Stand von vorher, so die Autoren Mikko Myrskylä und Rachel Margolis. Das gleiche Muster wiederhole sich im Prinzip beim zweiten Kind noch einmal, jedoch in abgeschwächter Form, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Demography. Der Anstieg der Glücksgefühle vor und rund um die Geburt des zweiten Kindes sei etwa halb so groß wie der bei der Geburt des ersten Kindes. Dagegen sei der Anstieg des elterlichen Glücks beim dritten Kind vernachlässigbar.
„Das bedeutet aber nicht, dass das dritte Kind weniger geliebt wird als seine älteren Geschwister“, sagt Myrskylä, der als Professor für Demographie in London tätig ist. Vielmehr spiegelten die Ergebnisse wohl die Tatsache wider, dass die Elternschaft beim dritten Kind eine nicht mehr so neue und aufregende Erfahrung sei wie bei den ersten Kindern. Zudem laste in einer größeren Familie oft auch ein höherer Druck auf den Eltern, so Myrskylä.
Weitere Ergebnisse der Studie: Ältere und besser gebildete Eltern haben besonders positive Gefühle bei der ersten Geburt und bleiben anschließend oft länger auf dem gehobenen Glücksniveau. Bei jüngeren, weniger gut gebildeten Eltern steige das Wohlbefinden dagegen häufig nur leicht an oder sinke sogar, so Margolis. Der Forscherin zufolge könnte dies erklären, warum so viele Paare heutzutage das Kinderkriegen aufschieben.
HH