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Kein Weihnachtsmann, kein Nachtisch: Viele Eltern nutzen Drohungen

ZOU  |  19.12.2024

Viele Eltern greifen zu Drohungen, um unerwünschtes Verhalten bei ihren Kindern zu unterbinden – von „es gibt keinen Nachtisch“ bis zu „der Weihnachtsmann bringt keine Geschenke“. Das zeigt eine aktuelle Studie aus den USA.

Mutter, spricht mit ihrem Kind.
Viele Eltern in den USA geben an, dass sie Drohungen einsetzen, um Fehlverhalten zu unterbinden.
© mediaphotos/iStockphoto

Eltern von Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren gaben am häufigsten an, dass sie Drohungen einsetzten, um Fehlverhalten zu unterbinden: Ein Viertel drohte dem Kind, dass der Weihnachtsmann nicht komme oder es keine Geschenke gebe. Andere kassierten Spielsachen ein, beendeten eine angenehme Aktivität oder verweigerten einen Nachtisch. Fast die Hälfte der Eltern verwendete Bestechung zur Erziehung.

Die Kinderärztin Dr. Susan Woolford erläuterte: „Disziplin hilft kleinen Kindern zu lernen, welches Verhalten sicher und angemessen ist. Sie kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, ihnen den Unterschied zwischen richtig und falsch beizubringen. Leere Drohungen untergraben jedoch Vertrauen und Glaubwürdigkeit und sind normalerweise nicht effektiv. Positive Verstärkung und konsequente Disziplin prägen eher langfristiges Verhalten.“

Konsequente Erziehung fällt oft schwer

Nur etwa die Hälfte der Eltern stufte sich selbst als sehr konsequent ein. Als Gründe für mangelnde Konsequenz nannten sie, dass ihr Kind zu jung sei, um bestimmte Regeln zu verstehen, dass Strategien nicht immer funktionierten oder den Versuch, einen Wutanfall in der Öffentlichkeit zu verhindern. Fast ein Viertel gab zu, in Konfliktsituationen nicht an geeignete Strategien zu denken, weil sie zu gereizt oder zu müde waren. Woolford rät Eltern deshalb, schon im Voraus zu planen und sich über die Erziehungsmethoden abzustimmen. 

Erziehungsmethoden an das Kindesalter anpassen

Außerdem sollten die Erziehungsmethoden dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes entsprechen. Bei Kindern im Alter von ein bis zwei Jahren sind beispielsweise Ablenkung und Umlenkung meist am effektivsten. Woolford wies darauf hin, dass Kinder in diesem Alter ihre Umgebung erkunden und absichtliches Fehlverhalten bei ihnen selten ist. 

Nach dem zweiten Lebensjahr verstehen Kinder, dass ihr Tun bei anderen eine Reaktion auslösen kann und testen dies möglicherweise aus. Im Kindergartenalter sollten deshalb sofort logische Konsequenzen auf Fehlverhalten folgen, damit das Kind den Zusammenhang versteht. Wenn beispielsweise ein Kind aus Wut ein Getränk auskippt, sollte es dies anschließend aufwischen. 

Dabei ist Flexibilität gefordert, stellte Woolford fest: „Wenn Kinder älter werden, ändern sich auch ihre Reaktionen. Dann müssen Eltern ihre Strategien anpassen und offen für neue Ansätze sein. Eine Balance zwischen Korrektur und positiver Verstärkung durch Lob und Belohnung hilft Kindern, Selbstwertgefühl aufzubauen und aus Fehlern zu lernen.“

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