02.06.2016
Gehirnregionen, die dabei helfen, gute Entscheidungen zu treffen, kommunizieren während der Follikelphase des Zyklus weniger gut mit Hirnregionen, die das Belohnungszentrum beherbergen. Dies zeigten Gehirnscans von 38 Raucherinnen, über die Forscher von der University of Pennsylvania in der Fachzeitschrift Biology of Sex Differences berichten. Sind die Verbindungen zwischen diesen Regionen schwächer, fällt es Frauen schwerer, nein zur Zigarette zu sagen. In der Follikelphase, der Zeitspanne von der Menstruation bis zum Eisprung, bei der die reife Eizelle ausgestoßen wird, könnten Frauen mehr Schwierigkeiten mit dem Rauchstopp haben und anfälliger für einen Rückfall sein. Auch Schlüsselreize, bei denen Raucher automatisch an eine Zigarette denken, wie der Geruch von Zigarettenrauch, die Kaffeepause oder das Bild eines rauchenden Menschen, wirkten in dieser Zyklusphase stärker.
Besser für einen Rauchstopp scheint dagegen die sogenannte Lutealphase zu sein, die Zeit vom Eisprung an bis zum Beginn der Menstruation. In dieser Phase ist das Verhältnis von Progesteron zu Östrogen hoch. Die Forscher vermuten daher, dass das Hormon Progesteron einen Schutzeffekt haben könnte, der angehende Ex-Raucherinnen vielleicht davor bewahrt, schwach zu werden. Ihre Ergebnisse zeigten, dass die Phasen des Menstruationszyklus einen fundamentalen Einfluss auf die Verbindungen im Gehirn haben, so die Forscher. Eine Erkenntnis, die sich möglicherweise auch auf andere Bereiche übertragen ließe, bei denen das Belohnungssystem ins Spiel kommt, wie etwa Alkohol oder Nahrungsmittel mit viel Fett oder Zucker.
HH