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Zyklus hat bei Frauen keinen Einfluss auf den Muskelaufbau

ZOU  |  05.03.2025 11:16 Uhr

Einige Frauen richten ihr Krafttraining nach ihrem Menstruationszyklus aus, weil sie glauben, dass bestimmte Phasen den Muskelaufbau begünstigen. Doch eine neue Studie der McMaster University in Kanada zeigt: Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege.

fizkes/iStockphoto
Frauen brauchen ihr Training nicht nach ihrem Zyklus auszurichten, zeigt eine aktuelle Studie.
© Frau, macht Kraftsport auf einer Matte zu Hause.

Ein Forschungsteam der McMaster University in Kanada hat drei Monate lang untersucht, wie sich der Menstruationszyklus auf die Bildung neuer Muskelproteine auswirkt. Das Ergebnis: Der Zeitpunkt im Zyklus hatte keinen Einfluss – weder positiv noch negativ. „Unsere Ergebnisse widersprechen der weit verbreiteten Vorstellung, dass es irgendeine Art von Vorteil bringt, in den hormonellen Phasen unterschiedliche Übungen durchzuführen. Wir haben keine Unterschiede festgestellt, unabhängig vom Zykluszeitpunkt“, erklärte Studienautorin Lauren Colenso-Semple. Das bedeutet: Frauen können ihr Training frei gestalten, ohne sich nach hormonellen Schwankungen zu richten, so das Fazit der Forschenden im Fachblatt „Journal of Physiology“.

Social-Media-Mythos und fragwürdige Studien

Die Idee, das Krafttraining an den Zyklus anzupassen, wurde vor allem durch Social-Media-Influencer populär. In Fitness-Apps und auf Instagram kursieren zahlreiche Empfehlungen, die angeblich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Doch oft werden nur einzelne Studien an Tieren herangezogen – und diese lassen sich nicht einfach auf den Menschen übertragen.

Individuelles Wohlbefinden wichtiger als der Zyklus

Die neue Studie zeigt, dass es für den Muskelaufbau keine Rolle spielt, in welcher Zyklusphase trainiert wird. Wichtiger ist, dass das Training an das eigene Wohlbefinden angepasst wird. „Unsere Arbeit zeigt, dass Frauen, die ihre Muskeln durch Krafttraining in Form bringen möchten, dies in jeder Phase ihres Zyklus tun können. Es gibt keinen physiologischen Unterschied in der Reaktion auf das Training. Wichtiger ist es, das Training an Ihr Gefühl anzupassen“, betont Studienleiter Stuart Phillips

Bei einigen Frauen wirkt sich der Zyklus jedoch auf die generelle Leistungsfähigkeit aus: Frauen, die zum Beispiel unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden, haben in den Tagen vor der Periode Beschwerden wie Schlafproblemen, Kopf-, Rücken- oder Muskelschmerzen und fühlen sich in dieser Zeit weniger leistungsfähig als sonst. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Training an das körperliche Befinden anzupassen. Wer keine Probleme hat, braucht nicht darauf achten, ob gerade Menstruation, Eisprung oder eine andere Zyklusphase ist.

Quelle: DOI 10.1113/jp287342

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