FSME

FSME ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken auf den Menschen übertragen wird. Ein Großteil der Infizierten leidet lediglich unter Abgeschlagenheit, Fieber und Rachenkatarrh. Bei einem Viertel aller Fälle führt die Krankheit jedoch zu einer Entzündung des Zentralnervensystems, die nicht immer folgenlos abheilt und vereinzelt sogar zum Tode führen kann.

Was ist das? - Definition
FSME ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken auf den Menschen übertragen wird. Ein Großteil der Infizierten leidet lediglich unter Abgeschlagenheit, Fieber und Rachenkatarrh. Bei einem Viertel aller Fälle führt die Krankheit jedoch zu einer Entzündung des Zentralnervensystems (Gehirn-, Hirnhaut- und Rückenmarkentzündung), die nicht immer folgenlos abheilt und vereinzelt sogar zum Tode führen kann.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Central European Encephalitis (CEE)
  • Tick Borne Encephalitis (TBE)
  • Russian Spring Summer Encephalitis (RSSE)

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Der Erreger der Erkrankung - das FSME-Virus aus der Familie der Togaviren - wird durch Zeckenbiss übertragen. Die Zahl der infizierten Zecken unterscheidet sich regional. In Süddeutschland, Österreich, der Schweiz, dem Balkan und in Skandinavien besteht das größte Risiko einer Ansteckung. Doch führt nicht jeder Stich von befallenen Zecken zu einer Infektion.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
In der Regel verläuft die Erkrankung in zwei Stadien. Sieben bis zehn Tage nach dem Zeckenstich klagt ein Großteil der Patienten über Abgeschlagenheit, Fieber, Rachenkatarrh sowie Kopf-, Kreuz- und Gliederschmerzen. Gelegentlich treten auch Magen-Darm-Beschwerden auf. Dieses erste Krankheitsstadium dauert zwei bis vier Tage. Zahlreiche Patienten sind danach wieder gesund.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Bei einem kleineren Teil der Erkrankten tritt nach 20 beschwerdefreien Tagen das zweite Krankheitsstadium auf, bei dem das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Verlaufsformen sind unterschiedlich. Häufig bildet sich eine Hirnhautentzündung, die mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit einhergeht. Es kann aber auch zu einer langwierigen und gefährlichen Entzündung des Hirngewebes kommen. Sie ist mit Bewusstseinstrübung und einer Beeinträchtigung von Bewegungsabläufen bis hin zu Lähmungen verbunden. In manchen Fällen bleiben Schäden zurück. Ein Arzt sollte in jedem Fall und so früh als möglich aufgesucht werden.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Das Erscheinungsbild und der Verlauf von FSME zeigen gewisse Ähnlichkeiten mit dem der ebenfalls durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Auch die Poliomyelitis (spinale Kinderlähmung) weist vergleichbare Symptome auf.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Beim Durchstreifen von Wäldern sollte darauf geachtet werden, dass die Unterschenkel bedeckt sind. Dies verhindert den direkten Hautkontakt mit erregerübertragenden Zecken, die im bodennahen Gebüsch leben.
  • Für Wanderer sind Mittel zur Abwehr blutsaugender Parasiten (so genannte Repellents) zu empfehlen.
  • Nach längeren Aufenthalten im Wald ist zudem eine sorgfältige Untersuchung des ganzen Körpers sinnvoll, besonders im Bereich der Achseln, der Leistengegend und der Brust.
  • Vorhandene Zecken sollten baldmöglichst mit einer Zeckenzange herausgezogen werden, ohne das Tier zu quetschen. Anschließend ist die Wunde gründlich zu desinfizieren.

Bearbeitungsstand: 27.07.2012

Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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