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23.05.2024
Zwischen 2013 und 2017 gab es in Großbritannien 916.713 Verkehrsunfälle. In 120.197 Unfälle waren Fußgänger verwickelt, bei 96.285 Unfällen waren sie von einem Auto angefahren worden. Umgerechnet auf die zurückgelegten Straßenkilometer lag die durchschnittliche Unfallrate bei 5,16 für Elektro- und Hybridfahrzeuge und bei 2,40 für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Damit sind Kollisionen mit Fußgängern bei Elektro- und Hybridfahrzeugen im Durchschnitt doppelt so häufig wie bei Benzin- und Dieselfahrzeugen, in städtischen Gebieten sogar dreimal so häufig wie in ländlichen Gebieten.
Etwa 90 Prozent der Unfälle ereigneten sich in städtischen Gebieten, wo die Verkehrsdichte hoch ist. Als Gründe für die häufigeren Unfälle mit Elektroautos führen die Forschenden mehrere Gründe an: Jüngere Fahrer besitzen eher ein Elektroauto und werden aufgrund mangelnder Erfahrung häufiger in einen Verkehrsunfall verwickelt. Außerdem sei der allgemeine Geräuschpegel in städtischen und ländlichen Gebieten unterschiedlich, so dass Elektrofahrzeuge in Städten von Fußgängern möglicherweise schlechter wahrgenommen werden.
Jeder vierte Verkehrstote ist ein Fußgänger, und Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen. Aufgrund ihrer Ergebnisse rufen die Forschenden zu Maßnahmen auf, die das Sicherheitsrisiko verringern: „Unsere Ergebnisse sollten nicht dazu führen, dass aktive, gesundheitsfördernde Fortbewegungsarten wie Gehen und Radfahren zurückgedrängt werden. Vielmehr sollten erhöhte Verkehrsunfallrisiken erkannt und davor geschützt werden.“
Quelle: DOI 10.1136/jech-2024-221902