Natascha Schleif
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21.11.2024
1. Überblick
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine sehr ansteckende Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. Im Spätsommer und Herbst gibt es die meisten Krankheitsfälle. Am häufigsten trifft es Kinder unter zehn Jahren, aber auch Erwachsene können erkranken. Schwere Verläufe sind selten, in der Regel heilt die Erkrankung auch ohne Behandlung nach einer Woche aus. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in Deutschland nicht meldepflichtig, daher gibt es keine gesicherten Daten über die Häufigkeit. Aus Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung lässt sich schätzen, dass jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Personen erkranken.
Übrigens: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird oft mit der Maul- und Klauenseuche verwechselt. Diese tritt jedoch nur bei Tieren auf und hat nichts mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu tun.
2. Symptome
Sehr viele Menschen, die sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit angesteckt haben, bemerken davon nichts: 80 Prozent der Erkrankungen verlaufen ohne Symptome. Meist ist dies bei älteren Kindern und Erwachsenen der Fall. Ansteckend sind Betroffene trotzdem. Eine symptomatische Erkrankung beginnt oft mit Fieber, wenig Appetit, Unwohlsein, Gliederschmerzen und Halsschmerzen. Ein bis zwei Tage später entwickelt sich der für die Krankheit typische Ausschlag im Mund: Die kleinen, roten Flecken und Bläschen im Mund sind oft schmerzhaft und befinden sich vor allem an der Zunge, dem Zahnfleisch und der Mundschleimhaut.
Nach weiteren ein bis zwei Tagen folgt ein Hautausschlag – in der Regel an den Handflächen und Füßen. Die roten Flecken und Bläschen jucken meist nicht. Manchmal kann der Ausschlag auch Gesäß und Genitalbereich, Knie oder Ellbogen betreffen und starken Juckreiz auslösen, das ist aber nicht die Regel.
3. Verlauf
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft normalerweise mild. Fast alle Patienten erholen sich innerhalb von fünf bis sieben Tagen ohne ärztliche Behandlung. Auch Narben von dem Ausschlag bleiben meist nicht zurück.
In sehr seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie Lähmungen oder einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute kommen. Bei einigen Patienten können auch einzelne Nägel an den Fingern oder Zehen ausfallen, meist innerhalb von vier Wochen nach Infektion.
4. Ursachen
Verantwortlich für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind sogenannte Enteroviren, die unter anderem den Magen-Darm-Trakt besiedeln. Die Viren sind sehr ansteckend: Eine Übertragung erfolgt zum Beispiel über ungewaschen Hände, kontaminierte Gegenstände und Nahrungsmittel, den direkten Kontakt zu Erkrankten oder in der Luft vorhandenen Tröpfchen, die beim Husten und Niesen ausgeschieden werden.
Hochansteckend sind Erkrankte vor allem in der Zeit des Ausschlags: Die Flüssigkeit aus den Bläschen ist besonders infektiös. Sind die Bläschen ausgetrocknet, besteht hier keine Gefahr mehr. Trotzdem scheiden Erkrankte auch nach Abklingen der Krankheitssymptome oft noch wochenlang Viren über den Stuhl aus und können ansteckend sein.
Wer die Hand-Fuß-Mund-Krankheit einmal hatte, ist immun – allerdings nur gegen den spezifischen Virustyp, der die Krankheit ausgelöst hat. Da es verschiedene Enteroviren gibt, die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen können, ist eine erneute Ansteckung möglich.
5. Diagnose
Der Arzt diagnostiziert die Hand-Fuß-Mund-Krankheit anhand der Beschwerden und des typischen Ausschlags im Mund, an den Händen und Füßen. Nachgewiesen werden können die Viren zum Beispiel durch einen Rachenabstrich oder eine Stuhlprobe. Dies ist aber in den meisten Fällen nicht notwendig, da die Krankheit nicht meldepflichtig ist und in aller Regel mild verläuft.
6. Therapie
Es gibt keine spezifischen Medikamente, die sich gegen die Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit richten. Antibiotika sind gegen Viren unwirksam und kommen daher nicht zum Einsatz.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn das Fieber länger als drei Tage anhält, die Beschwerden besonders stark ausgeprägt sind oder Babys und Kinder aufgrund des schmerzhaften Ausschlags zu wenig trinken.
Warnzeichen, die auf eine Komplikation wie eine Entzündung der Hirnhäute hindeuten, sind starke Kopfschmerzen, Krampfanfälle, ein steifer Nacken, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit. In diesem Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
7. Was die Apotheke rät
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit lässt sich gut zu Hause auskurieren. Wichtig ist, dass kleine Kinder ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, auch wenn sie wegen der schmerzhaften Bläschen im Mund wenig Appetit oder Durst haben.
Um die Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen zu lindern, können rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke wie Paracetamol eingenommen werden. Paracetamol wird bei Kindern in Abhängigkeit ihres Körpergewichts dosiert – die Apotheke vor Ort kann dabei unterstützen.
Achtung: Kinder unter zwölf Jahren dürfen kein ASS (Acetylsalicylsäure) einnehmen. Der Wirkstoff kann bei ihnen das sehr seltene aber lebensbedrohliche Reye-Syndrom auslösen, bei dem es zu Leber- und Hirnschäden kommt.
8. Kurz zusammengefasst
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine sehr ansteckende Erkrankung, die durch Viren verursacht wird.
Am häufigsten trifft es Kinder unter zehn Jahren, aber auch Erwachsene können erkranken. Bei ihnen verläuft die Krankheit sehr mild oder ganz ohne Symptome.
Typische Krankheitszeichen sind Fieber, wenig Appetit, schmerzhafte Bläschen im Mund und ein Ausschlag an den Handflächen und Füßen.
Schwere Verläufe sind sehr selten, in der Regel heilt die Erkrankung auch ohne Behandlung nach einer Woche aus.
Zuletzt aktualisiert: 12.08.2024
Quellen