Gesundheit

Mpox: WHO ruft weltweite Notlage aus

PZ/NAS  |  15.08.2024

In Afrika steigen die Zahlen der Mpox-Erkrankungen rasant an. Die WHO hat deswegen eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ausgerufen.

Mann mit Pocken an den Händen und dem Oberkörper.
Typisch für Mpox sind Hautveränderungen wie Pickel, Blasen, Ausschlag und Wunden.
© Halfpoint/iStockphoto

In Afrika steigen die Zahlen der Mpox-Erkrankungen (früher bekannt als Affenpocken): Mehr als 13 Länder, darunter bisher nicht betroffene Staaten wie Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda, melden eine rasante Zunahme von Krankheitsfällen.

Die afrikanische Gesundheitsinstitution, AfricaCentres for Disease Control and Prevention (AfricaCDC), hat deswegen am 13. August einen öffentlichen Gesundheitsnotstand ausgerufen, um die Länder im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstützen. Die Zahl der Verdachtsfälle auf dem gesamten Kontinent sei auf mehr als 17.000 angestiegen – eine deutliche Zunahme gegenüber 7.146 Fällen im Jahr 2022 und 14.957 Fällen im Jahr 2023. Dies sei nur die Spitze des Eisbergs, wenn man die vielen Schwachstellen bei der Überwachung, den Labortests und der Rückverfolgung von Kontakten bedenke, so AfricaCDC.

EU spendet Impfdosen

Durch den Ausruf des öffentlichen Gesundheitsnotstands können mehr Finanzmittel bereitgestellt werden, um die Länder bei der Eindämmung von Mpox zu unterstützen. Die EU-Kommission teilte bereits mit, dass sie etwa 175.000 Impfdosen spenden werde. Zusätzlich will das Pharmaunternehmen Bavarian Nordic, das den Impfstoff herstellt, 40.000 Dosen zur Verfügung stellen.

WHO ruft weltweite Notlage aus

Gestern rief auch die WeltgesundheitsorganisationWHO ihre höchste Alarmstufe aus. Diese Maßnahme wird ergriffen, wenn sich eine Krankheit über Landesgrenzen hinweg auszubreiten droht und so zum Gesundheitsrisiko für andere Länder und den internationalen Verkehr wird. Die Sorge der WHO bezieht sich unter anderem auf die neue Mpox-Variante (aponet.de berichtete) und die Ungewissheit, wie gefährlich sie ist. Detaillierte Studien dazu stehen noch aus.

Konkrete Konsequenzen löst der WHO-Ausruf erst einmal nicht aus. Welche Maßnahmen ergriffen werden, entscheidet jedes Land selbst. Die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC schätzte das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa Ende Juli als „sehr gering“ ein.

Mpox-Ausbreitung in Europa?

„Bislang wird die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung der Klade Ib auf Europa als gering eingeschätzt, obwohl es natürlich möglich ist. Daher sollten auch außerhalb der afrikanischen Region die weitere Überwachung der Situation und die Typisierung neu diagnostizierter Fälle das Minimum sein“, sagte dazu Dr. Marion Koopmans, Leiterin des Instituts für Virusforschung der Erasmus-Universität Rotterdam. Ähnlich äußert sich Dr. Klaus Jansen vom Robert Koch-Institut: „Eine Ausbreitung der Klade-I-Viren nach Europa ist durch reiseassoziierte Infektionen prinzipiell möglich. Innerhalb Europas wäre nach aktueller Kenntnislage eine Weiterverbreitung insbesondere durch sexuelle Transmission denkbar.“

Mpox wird durch Viren verursacht

Mpox, früher als Affenpocken bezeichnet, ist eine Erkrankung, die durch Viren verursacht wird. Typisch sind teils sehr schmerzhafte Hautveränderungen wie Pickel, Blasen, Ausschlag und Wunden im Genital- oder Analbereich und auch an anderen Stellen wie Hände, Füße, Brust, Gesicht oder Mund. Hinzu kommen allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten sowie Abgeschlagenheit.

Bekannt sind zwei Typen des Mpox-Virus: Einerseits der Typ des Kongobeckens (Klade I) und andererseits der westafrikanische Typ (Klade II). Klade I ist ansteckender und verursacht mehr Todesfälle als Klade II. Vor knapp einem Jahr wurde an der Grenze der Demokratischen Republik Kongo zu Ruanda und Burundi ein neuer Stamm von Mpox-Viren identifiziert. Dabei handelt es sich um eine Variante der Klade I: Bezeichnet wird dieser neue Stamm als Klade Ib. Möglicherweise geht von ihm eine höhere Gefahr aus.

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