05.06.2015
Der Spargel enthält eine für ihn typische schwefelhaltige Substanz, die Asparagusinsäure oder auch Asparagussäure. Diese wird vom Körper in flüchtige schwefelhaltige Stoffe umgewandelt, die mit dem Urin ausgeschieden werden und den unangenehmen Geruch verbreiten. Solche intensiven Gerüche schwefelhaltiger Verbindungen kennt man zum Beispiel auch vom Knoblauch oder dem Sekret des Stinktiers. Bei der Beantwortung der Frage, warum manche Menschen von dem Spargel-Geruch verschont bleiben, waren Wissenschaftler lange Zeit geteilter Meinung. Die einen gingen davon aus, dass manche Menschen den Duftstoff produzieren und andere nicht. Verfechter einer zweiten Theorie attestierten gleiches für das Riechen. Einer neueren US-Studie aus dem Jahr 2010 zufolge scheint es beides zu geben.
In dieser Studie kamen Forscher des Monell Chemical Senses Center in Philadelphia und der University of South Florida zu dem Schluss, dass zum einen die Menge an Duftstoffen, die nach dem Spargelessen entsteht, von Mensch zu Mensch zu variieren scheint. Und einige Menschen scheinen demnach eine so geringe Konzentration an Duftstoffen zu produzieren, dass sie nicht messbar gewesen ist. Warum das so ist, sei noch unklar, schreiben die Forscher in ihrer Arbeit. Zum anderen zeigte sich aber auch, dass manche Menschen die Schwefelstoffe offenbar tatsächlich nicht riechen. Dies hänge mit dem Erbgut zusammen, so die Ergebnisse der Forscher. Danach wirkt sich die Veränderung im Gen eines Geruchsrezeptors darauf aus, ob Menschen Spargelstoffe im Urin riechen können oder nicht.
HH