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30.07.2024
Hitzeperioden sind eine Gefahr für die Gesundheit, warnt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN). Besonders gefährlich sei die Kombination aus Hitzestress, Dehydrierung und körperlicher Anstrengung: An heißen Tagen fallen vermehrt schädliche Stoffwechselprodukte in den Nieren an, etwa durch den stressbedingten Zerfall von Muskelfasern. Durch Hitze und Austrocknung werden Blase, Niere und Harnleiter schlechter durchblutet, was Gewebeschäden nach sich zieht. Der Urin wird durch den Flüssigkeitsmangel hochkonzentriert. Hierdurch kann es zu vermehrter Bildung von Nierensteinen kommen. Außerdem steigt die Anfälligkeit für Harnwegsinfekte.
Nierenschäden bleiben lange unbemerkt
Das Tückische: Nierenschäden können sich über Jahre unbemerkt summieren – bis sie nicht mehr rückgängig zu machen sind. „Man ist nicht von einem auf den anderen Tag krank. Es gibt verschiedene Stadien und Übergänge“, erklärt Expertin Dr. Dr. Julia Weinmann-Menke, Pressesprecherin der DGfN und Leiterin der Klinik für Nephrologie, Rheumatologie und Nierentransplantation am Universitätsklinikum Mainz. Im schlimmsten Fall können die Nieren vernarben und dadurch ihre Funktion einbüßen. Betroffene benötigen dann mehrmals wöchentlich eine künstliche Blutwäsche, die Dialyse.
Wie schützt man die Nieren bei Hitze?
Die Fachgesellschaft rät daher, die Nieren bei heißem Wetter zu schützen. Dazu gehört, 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke zu trinken und extreme körperliche Anstrengungen in den besonders heißen Mittagsstunden zu vermeiden. Medikamente, die die Nieren schädigen können, wie Schmerzmittel - zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen - sollten möglichst nicht eingenommen oder reduziert werden.
Auch junge gesunde Menschen sollten ihre Nieren schützen
Zu den Risikogruppen gehören Kinder, Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, Herzschwäche oder einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) sowie Senioren und stark übergewichtige Personen. „Aber auch junge Menschen sollten aufpassen, etwa, wenn sie Sport treiben oder draußen arbeiten“, erklärt Es sei wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten, wie Durst, Schwindel, Kopfschmerzen oder Herzrasen.
Quellen: DOI 10.1016/j.amjmed.2019.03.036, DOI 10.1080/23328940.2020.1826841