BeratungMedizinGesundheit

Gesunde Nieren: Mythen, Risiken und Tipps zur Prävention

ZOU  |  20.03.2025 12:18 Uhr

Die Nieren haben vielfältigen Aufgaben: Sie filtern permanent Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut, regulieren den Blutdruck und produzieren Hormone. Deshalb ist es wichtig, eine chronische Nierenerkrankung früh zu erkennen und noch besser zu vermeiden.

Frau mit blonden Locken hält ein Glas Wasser in der Hand.
Viel trinken ist gut für die Nieren? Nicht unbedingt.
© Miljan Živković/iStockphoto

Bei einer chronischen Nierenerkrankung verlieren die Nieren nach und nach ihre Funktion. Oft fällt sie erst auf, wenn schon erhebliche Schäden entstanden sind. Doch es ranken sich einige Mythen um Nierenerkrankungen.

Häufige Mythen über Nierenerkrankungen

Mythos: Nur Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck bekommen Nierenerkrankungen. 

❌ Falsch – Diabetes und Bluthochdruck sind zwar die Hauptursachen, aber auch andere Faktoren wie Autoimmunerkrankungen, bestimmte Medikamente (z. B. einige rezeptfreie Schmerzmittel bei übermäßiger Anwendung), genetische Erkrankungen, Infektionen und anhaltender Flüssigkeitsmangel können zu Nierenschäden beitragen.

Mythos: Viel Wasser trinken schützt die Nieren.

❌ Auch das stimmt nicht ganz, denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zwar wichtig für die allgemeine Gesundheit und die Nierenfunktion. Wichtiger als die reine Wassermenge ist aber eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Was schädigt die Nieren?

Medikamente und Alkohol als Risikofaktoren

Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Nieren mit der Zeit schädigen, aber auch Medikamente. Längerer oder übermäßiger Gebrauch von bestimmten Medikamenten kann die Nierengesundheit beeinträchtigen, da sie Entzündungen im Nierengewebe verursachen, die Durchblutung der Nieren stören oder die für die Filterung von Abfallprodukten zuständigen Zellen direkt schädigen. Das betrifft sehr viele Arzneimittelgruppen, darunter auch rezeptfrei erhältliche Medikamente wie gängige Schmerzmittel, also Ibuprofen, ASS oder Diclofenac. Lesen Sie dazu am besten im Beipackzettel nach oder fragen Sie beim Kauf in der Apotheke danach.

Ernährung und ihre Auswirkungen auf die Nieren

  • Zu viel Salz kann den Blutdruck erhöhen, was mit der Zeit oft eine Nierenschädigung nach sich zieht.
  • Proteinreiche Ernährung belastet die Nieren.
  • Phosphatreiche Lebensmittel aus verarbeiteten Produkten können problematisch sein.
  • Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes.

Das Wasserlassen nicht unterdrücken

Wer das Wasserlassen häufig unterdrückt, tut seinen Nieren ebenfalls keinen Gefallen: Harn enthält Abfallstoffe aus dem Blut. Wenn der Druck in der Harnblase dauerhaft zu hoch ist, kann Urin aus der Blase zurück in die Nieren fließen und sie schädigen.

Wie kann ich meine Nieren schützen? 

Einige akute Nierenerkrankungen lassen sich gut behandeln, während eine chronische Nierenerkrankung fortschreitet und mit der Zeit irreversible Schäden verursacht. Deshalb sind folggende Tipps Vorbeugung und Früherkennung wichtig:

  • regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker, ggf. Behandlung erhöhter Werte
  • viel Bewegung
  • ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und verarbeiteten Lebensmitteln
  • Rezeptfreie Schmerzmittel, insbesondere von NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) nicht übermäßig einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie solche Medikamente regelmäßig einnehmen.
  • Bei einer schlechten Nierenfunktion ist eine spezielle Ernährung wichtig, bei der die Aufnahme von Flüssigkeit, Protein, Salz, Kalium und Phosphor kontrolliert wird. 

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Mann gähnt herzhaft.
Podcast: gecheckt!
Baby & Familie

Podcast: Frühjahrsmüdigkeit - woher kommt sie?

Warum wir uns im Frühling oft so schlapp und müde fühlen und was man tun kann, um den Tag frisch und…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben