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15.04.2025 09:08 Uhr
Medikamente im Fokus: Statine als häufige Auslöser
Eine sorgfältige Diagnose von Muskelschmerzen beginnt mit der Anamnese, also der Erhebung der Krankengeschichte, sowie einer körperlichen Untersuchung und einer Blutentnahme zur Laboranalyse. Besonders wichtig ist dabei die Frage nach eingenommenen Medikamenten. Denn häufig sind Myalgien Folge von Nebenwirkungen bestimmter Arzneimittel, heißt es in der Leitlinie der Deutschen Neurologischen Gesellschaft (DGN).
An erster Stelle stehen Statine, die häufig gegen erhöhte Cholesterinwerte verschrieben werden. In Kombination mit bestimmten anderen Substanzen steigt das Risiko für Muskelschmerzen noch weiter – zum Beispiel bei gleichzeitiger Einnahme von Makrolidantibiotika, Cyclosporin, HIV-1-Proteasehemmern, aber auch bei Grapefruitsaft oder Alkoholkonsum. Auch neuere Medikamente wie Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die in der Krebstherapie eingesetzt werden, können entzündliche Muskelerkrankungen auslösen.
Was tun, wenn die Ursache unklar bleibt?
Zeigt die Basisdiagnostik keine eindeutigen Ergebnisse, folgt eine gezielte Differenzialdiagnostik. Hierbei kommen Verfahren wie die Elektromyografie oder bildgebende Verfahren wie das MRT zum Einsatz. Eine Muskelbiopsie wird laut Leitlinie nur empfohlen, wenn alle nicht-invasiven Methoden keine Diagnose liefern und der Verdacht auf eine Muskelkrankheit sich erhärtet hat.
Durch diese weiteren Untersuchungen lässt sich feststellen, ob die Beschwerden zum Beispiel durch das Immunsystem, einen Stoffwechseldefekt, hormonelle Ursachen, degenerative Prozesse oder Virusinfektionen ausgelöst wurden.
Bei anhaltenden Muskelschmerzen zum Neurologen
Neurologen sind die richtigen Ansprechpartner bei anhaltenden oder ungeklärten Muskelschmerzen. Eine frühzeitige und gezielte Diagnostik kann helfen, unnötige Belastungen oder aufwendige Untersuchungen zu vermeiden – und bringt Klarheit über mögliche medikamentöse Auslöser.