Im Ruhestand lebt es sich gesünder

Der Ruhestand gebe den Menschen mehr Zeit, einem gesunden Lebensstil nachzukommen, sagt Dr. Melody Ding von der University of Sydney in Australien. Die Wissenschaftlerin hatte mit Kollegen den Lebensstil von 25.000 älteren Australiern unter die Lupe genommen. Wie sie im Fachblatt American Journal of Preventative Medicine berichten, steigerten Rentner ihre körperliche Aktivität um eineinhalb Stunden pro Woche und verbrachten täglich gut eine Stunde weniger Zeit im Sitzen als zuvor. Sie schliefen im Schnitt elf Minuten länger pro Tag, und die Hälfte der Raucherinnen gab das Rauchen auf. Keinen Zusammenhang fanden die Forscher hingegen zwischen dem Renteneintritt und dem Alkohol-Konsum beziehungsweise der Menge an Obst oder Gemüse, die verzehrt wurden.

Die positiven Veränderungen des Lebensstils waren besonders deutlich bei Menschen zu sehen, die vor der Rente Vollzeit gearbeitet hatten. Der Arbeitsalltag und der Weg zur Arbeit fresse sehr viel Zeit, die Rentnern dann zur Verfügung stehe, so Ding. Zum Beispiel um neuen Hobbys nachzugehen oder alte Leidenschaften wieder aufzugreifen, wie Wandern oder Tanzen oder ein Besuch der Universität des 3. Lebensabschnitts. Große Veränderungen im Leben können Menschen die Möglichkeit bieten, ihren Lebensstil zu verändern, so die Wissenschaftlerin. „Es ist eine Chance, schlechte Gewohnheiten loszuwerden und neue, gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln“, sagt Ding. Sie hofft, dass ihre Studie dazu beitragen kann, dass mehr Menschen positiver über den Ruhestand denken.

HH