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20.06.2024
Ursache einer Badedermatitis sind sogenannte Zerkarien, Larven von Saugwürmern, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die Parasiten sind ab dem Frühsommer vor allem in Seen mit bewachsenem Ufer verbreitet und befallen eigentlich Wasservögel – der Mensch ist nur ein Fehlwirt. Kommt es dennoch zum Kontakt, bohren sich die Larven in die menschliche Haut und sterben ab. Beim ersten Befall entstehen nur geringe Hautreaktionen. Die Badedermatitis tritt erst beim wiederholten Kontakt auf, wenn das Immunsystem sensibilisiert ist.
Betroffene sollten die juckenden Quaddeln nicht aufkratzen, damit es nicht zu weiteren Infektionen kommen kann. Ansonsten ist die Hauterkrankung ungefährlich, die Quaddeln bilden sich nach ein bis zwei Wochen von allein wieder zurück. „Die Symptome der Badedermatitis können mit einem Antihistamin-haltigen Gel oder Corticoid-haltiger Creme behandelt werden. Bei besonders starkem Juckreiz können Antihistaminika zum Einnehmen helfen“, weiß Apothekerin Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.
Um den Kontakt mit Zerkarien zu vermeiden, rät Funke, dass sich Badende nicht zu lang im flachen, warmen Uferbereich aufhalten und stattdessen zügig ins tiefere, kühlere Wasser schwimmen. Nach dem Schwimmen sollte die Badekleidung zeitnah ausgezogen und der Körper kräftig mit einem Handtuch abgetrocknet werden, sodass Zerkarien nicht in die Haut eindringen können. Baden am frühen Morgen seien nicht zu empfehlen, da die Larven in dieser Zeit freigesetzt werden. Ein versehentliches Verschlucken der Zerkarien stellt keine Gefahr dar, da die Infektion über die Hautoberfläche stattfindet.