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15.11.2024
Wie der Rest des Körpers altert auch das Knochenmark, was sich durch weniger Blutgefäße, mehr Entzündungen und eine schlechtere Immunfunktion bemerkbar macht. Ein Team des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin in Münster hat sich diese Alterung des Knochenmarks genauer angesehen und dabei überraschende Beobachtungen gemacht: Anders als im Rest des Körpers nimmt im Schädelknochen die Blutbildung mit dem Alter zu, und auch Blutgefäße wachsen dort lebenslang weiter. Ähnliches wurde auch beim Vergleich von jungen und älteren Erwachsenen in Computertomographien (CT) beobachtet.
Dr. Bong-Ihn Koh berichtete von Versuchen mit Mäusen: „Im Schädel jüngerer Mäuse befindet sich sehr wenig Knochenmark. Ich hatte nicht erwartet, dass sich die Gesamtmenge des Knochenmarks im Lauf des Alterns wesentlich verändert. Aber als ich zum ersten Mal die Schädel der alten Mäuse betrachtete, war ich überrascht zu sehen, dass das Schädeldach vollständig mit Knochenmark gefüllt und voller Blutgefäße war. Die massive Expansion des Knochenmarks im Schädel während des Alterns war definitiv eine Überraschung, aber die signifikante Zunahme der Blutgefäße im Knochenmark des Schädels war noch unerwarteter. Wir glauben, dass dies ein einzigartiger Fall von lebenslangem Gefäßwachstum in unserem Körper ist.“
In ersten molekularen Untersuchungen wurden schon Unterschiede zwischen dem Knochenmark im Oberschenkel- und Schädelknochen älterer Mäuse gefunden. Wieso das Knochenmark im Schädel im Alter so erstaunlich gesund bleibt, soll nun weiter erforscht werden.
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft