Bei hohem Druck im Bauchraum, etwa durch schweres Heben, chronischen Husten oder übermäßiges Pressen beim Stuhlgang, kann sich eine Lücke, ein Bruch, in der Bauchwand bilden, durch den sich Eingeweideteile sackartig nach außen stülpen.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Leistenhernie
- Inguinalhernie
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Den Bruch in der Leistengegend kann man meist als Beule sehen oder tasten. Manchmal gelingt es, die Beule wieder zurückzudrücken. Ist das nicht der Fall und treten heftige Schmerzen auf, dann handelt es sich in aller Regel um einen eingeklemmten Bruch. In der Bruchstelle stecken dann beispielsweise Darmabschnitte fest. Ein eingeklemmter Bruch muss unverzüglich operiert werden, denn es besteht Lebensgefahr.
Wie wird behandelt?
Für den Leistenbruch gibt es nur eine einzige Therapie: die Operation. Lange Zeit wurde nach dem "offenen Verfahren" operiert. Dabei wurde der Bruch mit einer Ende des 19. Jahrhunderts von dem Italiener Eduardo Bassini eingeführten Nahttechnik verschlossen. Diese wurde vor einigen Jahren durch eine weiterentwickelte Operations- und Nahttechnik des Kanadiers Earle Shouldice abgelöst.
Bei den neuesten Operationstechniken, die minimalinvasiv erfolgen, wird ein Kunststoffnetz eingenäht. Es hält die Bruchstelle zusammen und hat die Rückfallquote drastisch reduzieren können. Jedes dieser Verfahren hat Vor- und Nachteile, daher wird bei jedem Patienten genau abgewogen, welches für ihn das geeignetste ist.
Max Conradt