Die strahlend gelben Blüten des Löwenzahns (Taraxacum officinale) gehören zu den ersten Farbtupfern, die im Frühjahr auf Wiesen und Weiden erscheinen. Die Pflanze, die sich sowohl in den Tropen als auch in Polarregionen findet, kennt unterschiedlichste Einsatzgebiete: Kenner bereiten sich aus dem frischen Kraut einen schmackhaften Salat. Kinder lieben den reifen Löwenzahn als Pusteblume. Und in der Pflanzenheilkunde schätzt man die Inhaltsstoffe der kompletten Pflanze mitsamt der Wurzel wegen ihrer Wirkung gegen Magen-Darm-Leiden und als harntreibendes Mittel.
Für die Wirkungen des Löwenzahns werden hauptsächlich seine Bitterstoffe verantwortlich gemacht. Sie regen den Gallenfluss und die Produktion von Magensaft an, was zum einen Verdauungsbeschwerden lindert und zum anderen den Appetit steigert. Sowohl das mit Pflanzenheilkunde befasste Expertengremium Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes als auch die europäische wissenschaftliche Gesellschaft für Pflanzenheilkunde (ESCOP) beurteilen die Wirkung positiv. Die ESCOP empfiehlt jedoch bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden die Löwenzahnwurzel; zur Steigerung des Harnflusses bei rheumatischen Beschwerden und zur Vorbeugung von Nierengrieß dagegen eher das Kraut der Pflanze.
Für einen Tee drei Gramm getrockneten Löwenzahn (zwei Teelöffel) mit 150 Millilitern kochendem Wasser übergießen. Davon jeweils morgens und abends eine Tasse warm trinken.