Long-Covid: Erkältung könnte Rückfall auslösen

Patienten mit Long Covid erleben oft, dass ihre Symptome in Schüben auftreten. Eine große Studie im Fachblatt „The Lancet“ zeigt, dass körperliche Aktivität (70,7 Prozent) und Stress (58,9 Prozent) häufige Auslöser für Rückfälle sind. Bei Frauen spielt auch der Menstruationszyklus eine Rolle: Über ein Drittel der Frauen berichteten von Rückfällen während (34,3 Prozent) oder vor der Menstruation (35,2 Prozent).

Neue Erkenntnisse zu Erkältungen und Long Covid

Ein Artikel auf der Nachrichtenseite „Medscape“ legt nun nahe, dass auch Erkältungs- und Grippeviren Long-Covid-Schübe auslösen können. Diese Vermutung basiert bislang auf Beobachtungen von Ärzten und Patienten, nicht auf veröffentlichten Studien.

Das Phänomen der sogenannten viralen Interferenz könnte diese Beobachtungen erklären. Dabei kann eine Infektion mit einem Virus die Infektion und Vermehrung eines zweiten Virus beeinflussen. Dies kann zu einer positiven oder negativen Wechselwirkung führen. Da Long-Covid möglicherweise mit einer anhaltenden Präsenz des Coronavirus oder seiner Teile zusammenhängt, könnten Immunreaktionen auf eine andere Virusinfektion Long Covid Symptome reaktivieren.

Long Covid als chronische Erkrankung

Ein Bericht der US-amerikanischen nationalen Akademie der Wissenschaften beschreibt Long-Covid als eine chronische Erkrankung, die viele Merkmale mit anderen komplexen chronischen Multisystem-Erkrankungen teilt, wie ME/CFS und Epstein-Barr-Virus-Infektionen. Die Genesung von Long Covid dauert oft mindestens sechs bis zwölf Monate, für viele Patienten ist der Leidensweg noch deutlich länger.

Quellen: DOI 10.1016/j.eclinm.2021.101019; Cold, Flu Virus Can Trigger Long COVID Relapses,  New Report Reviews Evidence on Long COVID Diagnosis, Risk, Symptoms, and Functional Impact for Patients