21.07.2016
Die Mückenart Anopheles arabiensis, die südlich der Sahara häufig Malaria überträgt, meidet offenbar bestimmte Tierarten – Hühner zum Beispiel. Anders als Menschen, Rinder, Ziegen oder Schafe zählen Hühner nicht zu den Wirtstieren der Mücke. "Wir waren erstaunt, als wir entdeckten, dass die Malaria-Mücken von dem Geruch, der von den Hühnern ausging, abgeschreckt wurden", sagt Studienautor Rickard Ignell. Die Forscher aus Schweden und Äthiopien hatten Geruchskomponenten von Haaren, Wolle und Federn analysiert und festgestellt, welche davon nur in Hühnerfedern vorkamen. Anschließend testeten sie, welche Geruchsstoffe am besten darin waren, Mücken abzuschrecken. Dazu stellten die Forscher für elf Tage Fallen mit den Geruchsstoffen in elf Häusern eines äthiopischen Dorfes auf. In jedem dieser Häuser schlief ein Freiwilliger unter einem Mückennetz. In Mückenfallen, die mit Hühnergeruch versehen waren, fanden die Forscher deutlich weniger Mücken als in den Kontrollfallen. Wurde ein lebendes Huhn in einem Käfig neben der Mückenfalle platziert, hatte dies einen ähnlich abschreckenden Effekt, berichten die Forscher im Fachblatt Malaria Journal.
Die zunehmende Zahl von Resistenzen gegenüber Insektengiften sowie veränderte Fressgewohnheiten der blutsaugenden Insekten machen neue Wege im Kampf gegen die Mücken dringend notwendig, so die Forscher. Mit ihrer Arbeit sei es ihnen nun gelungen, eine Reihe natürlicher Duftstoffe zu identifizieren, die Malariamücken bei der Suche nach einem Wirt abschrecken und so verhindern, dass sie mit Menschen in Kontakt kommen.
HH