13.09.2016
Ungerechter Chef, unzureichender Lohn: Eine schlechte Unternehmenskultur geht mit einem deutlich höheren Gesundheitsrisiko für Mitarbeiter einher. Das ist das Ergebnis einer Befragung unter rund 2.000 Beschäftigten im aktuellen Fehlzeiten-Report 2016 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
Etwa ein Viertel aller Beschäftigten (27,5 Prozent), die ihre Unternehmenskultur als schlecht empfinden, sind deutlich unzufriedener mit ihrer eigenen Gesundheit. Zudem berichten sie häufiger über körperliche und psychische Beschwerden, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit stehen. Dieser Anteil ist dreimal so hoch wie bei den Mitarbeitern, die ihre Unternehmenskultur positiv wahrnehmen (8,9 Prozent). Unterschiede gibt es auch im Umgang der Beschäftigten mit ihren Erkrankungen: Bei einer schlecht bewerteten Unternehmenskultur hat nahezu jeder Dritte (31 Prozent) im letzten Jahr mehr als zwei Wochen im Betrieb gefehlt. In der Vergleichsgruppe mit einer positiv erlebten Unternehmenskultur war dies nur etwas mehr als jeder Sechste (16,9 Prozent).
Vor allem die Loyalität des Arbeitgebers (78 Prozent) und der Aspekt des Lobens (69 Prozent) sind Mitarbeitern im Arbeitsalltag wichtig. Diese und weitere Merkmale tragen zu einer guten und gesundheitsfördernden Unternehmenskultur bei. Doch nur 55 Prozent der Beschäftigten empfinden tatsächlich, dass der Arbeitgeber hinter ihnen steht, wie auch lediglich die Hälfte der Beschäftigten für gute Arbeit gelobt wird. Die Herausgeber des Reports sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftigte ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit. Sie empfehlen jedem Unternehmen, egal aus welcher Branche, dieses Wissen zu nutzen.
RF