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31.10.2023
Milchalternativen aus Hafer, Mandeln oder Soja liegen bei Eltern im Trend, obwohl unklar ist, ob sie den Bedürfnissen von Kleinkindern gerecht werden. Häufig wird die Entscheidung für eine Milchalternative durch Online-Blogs beeinflusst, die von Personen verfasst wurden, die oft keine Qualifikationen für Empfehlungen zur Ernährung von Kleinkindern haben.
Die Analyse von Ernährungsempfehlungen in 145 Blogs ergab, dass 47 Prozent von Laien verfasst worden waren, die gar keine Ausbildung auf dem Gebiet haben. Die anderen Blogs stammten zu 32 Prozent von Ernährungswissenschaftlern oder Diätassistenten, zu 12 Prozent von Ärzten oder Krankenpflegern, zu 5 Prozent von ganzheitlichen Anbietern und zu 4 Prozent Wissenschaftlern.
Die am häufigsten empfohlenen Milchalternativen waren Soja- und Erbsendrinks. Typische Gründe für einen Wechsel zu einer Milchalternative waren Wachstums- oder Entwicklungsprobleme (27 Prozent), der Nährwert (75 Prozent) und der Geschmack (21 Prozent). 83 Prozent der Blogs erwähnten das Risiko für Allergien oder Unverträglichkeiten (z. B. durch Milchproteine, Nüsse, Soja oder Gluten). 29 Prozent der Blogs über Sojamilch erwähnten ein von Isoflavonen bzw. Phytoöstrogenen ausgehendes Risiko, 23 Prozent der Blogs über Reismilch erwähnten eine mögliche Belastung mit Arsen.
Kara Sangiuolo vom Albert Einstein College of Medicine hält insbesondere Empfehlungen zur Herstellung hausgemachter Milch für Kleinkinder für äußerst bedenklich: „Der Mangel an konsistenten Informationen in allen Blogs war besorgniserregend und nur die Hälfte aller Blogs ging auf die Nährstoffzusammensetzung von Milchalternativen ein. Die große Zahl an Online-Blogs, in denen Milchalternativen für Kleinkinder diskutiert werden, deutet darauf hin, dass dies ein Thema von großem Interesse für Eltern ist. Diese halten sich möglicherweise an Blogs, die keine offiziellen und fundierten Ernährungsempfehlungen zu Milchersatzprodukten bieten. Ich denke, dass Kinderärzte und pädiatrische Ernährungsberater in den Online-Bereich einsteigen sollten, um Eltern mit genaueren, konsistenten Informationen zu unterstützen.“