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22.08.2024
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) in Madrid präsentierten Forschende der Universität Tübingen Ergebnisse aus Muskelbiopsien von 9 Männern und 16 Frauen. Sie waren anfangs inaktiv und absolvierten dann acht Wochen lang dreimal pro Woche ein mäßiges bis intensives Ausdauertraining.
Genetische Analysen der Gewebeproben ließen zu Beginn geschlechtsspezifische Unterschiede erkennen, die mit der Kontrolle des Blutzuckerspiegels, der Insulinwirkung und der Energiegewinnung aus Zucker und Fett in Zusammenhang stehen.
Nach der ersten Trainingseinheit zeigten die Muskeln der Männer viel mehr Anzeichen von zellulärem Stress. Das könnte bedeuten, dass es den Muskeln der Männer schwerer fiel, sich an das Training anzupassen als denen der Frauen.
Nach acht Wochen Training hatten sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringert. Bei beiden Geschlechtern hatte die Energiegewinnung aus Zucker und Fettsäuren zugenommen. „Das ist wichtig, weil die gesteigerte Fähigkeit, nach dem Training Glukose und Lipide zur Energiegewinnung zu nutzen, allgemein als Schlüssel zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes gilt“, sagte Prof. Cora Weigert. „Sport erhält die Insulinempfindlichkeit bei gesunden Menschen und stellt sie bei Menschen mit Prädiabetes oder Diabetes wieder her. Offenbar gibt es jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Art und Weise, wie die Skelettmuskulatur Glukose und Lipide verwendet.“