17.04.2015
Durch das Gehen, das nicht einmal besonders schnell sein musste, verbesserten sich einige der Symptome, unter denen Männer mit einem bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse nach der Krebstherapie häufig leiden. Dies berichten Siobhan Phillips von der Northwestern University Feinberg School of Medicine und Kollegen in der Fachzeitschrift Journal of Cancer Survivorship: Research and Practice. Hierzu zählten die als Fatigue bekannte Erschöpfung, die viele Krebskranke oft auch nach Beendigung der Therapie noch länger empfinden, Depressionen und eine Zunahme des Körpergewichts. Ähnlich gut wirke es sich aus, wenn man ein bisschen zügiger gehe, dafür aber nur 90 Minuten pro Woche, sagt Phillips.
„Unsere Studie deutet darauf hin, dass es für eine Verbesserung der Lebensqualität nicht zwingend notwendig ist, sich besonders stark anzustrengen“, sagt die Wissenschaftlerin. Für viele, die Prostatakrebs überstanden hätten, sei es schwierig, bei einer anstrengenden sportlichen Aktivität zu bleiben. „Die gute Nachricht ist, dass es schon reicht, einfach mehr zu gehen, um sich besser zu fühlen.“ Hierfür sei es hilfreich, einfache Gehroutinen zu etablieren. Keinen positiven Einfluss des Gehens fanden die Forscher hingegen bei anderen Folgeerscheinungen, die mit der Krebserkrankung und -therapie einhergehen können, wie Erektionsstörungen sowie Blasen- oder Darmprobleme.
Die Forscher hatten Prostatakrebs-Überlebende unter anderem dazu befragt, wie viel Zeit sie pro Woche damit verbrachten, zur Arbeit zu laufen oder Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen nachzugehen. Darüber hinaus hatten die Männer angegeben, wie schnell sie ihre Gehgeschwindigkeit einschätzten – langsamer, durchschnittlich, flott oder sehr schnell.
HH