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07.11.2024
445 Personen in einem Durchschnittsalter von 76 Jahren wurden nach ihrem Schlaf und Gedächtnisproblemen befragt, außerdem wurde ihre Gehgeschwindigkeit gemessen. 177 Personen schliefen schlecht, 268 gut. Von den Personen, die zu Beginn der Studie Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit angegeben hatten, entwickelten 36 Prozent eine Vorstufe von Demenz (Prädemenzsyndrom), verglichen mit 7 Prozent der Personen ohne Schlafprobleme.
Auch nachdem die Forschenden bei der Auswertung Einflussfaktoren wie das Alter, Depression und andere Erkrankungen berücksichtigten, war das Risiko für das Prädemenzsyndrom bei Menschen mit schlechtem Schlaf noch dreimal größer als bei denjenigen, die gut schliefen.
Schlafstörung beim Arzt ansprechen
Ein Prädemenzsyndrom, auch motorisches kognitives Risikosyndrom genannt, ist charakterisiert durch eine langsame Gehgeschwindigkeit und Gedächtnisprobleme, obwohl weder eine Mobilitätsbehinderung noch Demenz besteht.
Die Forschenden weisen darauf hin, dass die Studie noch nicht beweist, dass schlechter Schlaf das Syndrom verursacht, sondern sie zeigt nur einen Zusammenhang auf. Dennoch hält Dr. Victoire Leroy vom Albert Einstein College of Medicine in New York es für wichtig, Schlafstörungen zu erfassen: „Es besteht die Möglichkeit, dass eine Behandlung von Schlafproblemen einem geistigen Abbau vorbeugen können.“
Wer über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten mehr als dreimal pro Woche Probleme mit dem Schlaf hat oder sich von seinen Schlafstörungen im Alltag beeinträchtigt fühlt, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen. Denn Schlafstörungen stehen auch mit anderen gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang, unter anderem mit Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und einer geschwächten Immunabwehr.
Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000210054