Die meisten Menschen wünschen sich, auch bei schwerer Krankheit möglichst lange in ihrem häuslichen Umfeld zu bleiben. Genau hier setzt die ambulante Palliativversorgung an. Die Neue Apotheken Illustrierte verrät, was dahintersteckt.
Unter Palliativversorgung versteht man die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen. Hierzu gehört zum Beispiel die Behandlung starker Schmerzen. Dies muss nicht im Heim, Hospiz oder in der Klinik geschehen. Was nur wenige wissen: Seit 2007 hat der Gesetzgeber die Möglichkeit verbessert, dass Ärzte und Pflegedienste Patienten in den eigenen vier Wänden betreuen können. Damit will man dem Wunsch schwerstkranker Menschen entsprechen, möglichst in der eigenen häuslichen Umgebung in Würde zu sterben.
"Bei der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) geht es nicht nur um die medizinische und pflegerische Versorgung von Schwerstkranken. Es geht auch um die Unterstützung der Angehörigen", erläutert Marita Moskwyn, Unternehmensbereichsleiterin Ärztliche Versorgung bei der AOK Nordost. "Man berät die Familienmitglieder, wie sie sich in einer solchen Krisensituation verhalten sollten." Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Unterstützung der Hinterbliebenen nach dem Tod des Angehörigen.
Als eines der ersten Bundesländer in Deutschland hat das Land Brandenburg mit dem Aufbau der SAPV-Betreuung begonnen. Die Krankenkassen schlossen dazu Anfang 2009 erste Verträge mit speziellen Palliativ-Teams. Mittlerweile haben die dortigen gesetzlichen Krankenkassen mit zehn Teams entsprechende Verträge geschlossen. Damit gehört Brandenburg zu den Bundesländern, die eine nahezu flächendeckende Versorgung sichern. Andere Bundesländer haben inzwischen nachgezogen.