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28.04.2025 13:02 Uhr
Viele Menschen nehmen Jahr für Jahr ein wenig zu, was sich mit der Zeit auf mehrere Kilogramm summiert. Theoretisch ist die Ursache ein kleiner Kalorienüberschuss pro Tag, der etwa einer Handvoll Weintrauben entspricht. Diese gängige Ansicht stellen vier Wissenschaftler in Frage: Sie halten es für wahrscheinlicher, dass die Gewichtszunahme in Schüben erfolgt, die mit Lebensereignissen zusammenhängen.
Veränderte Bewegungsmuster
Sie führen Daten von neuen Technologien wie Aktivitätstrackern an, die dafür sprechen, dass die Gewichtszunahme unregelmäßiger erfolgt als bisher angenommen. Alles, was die Ess- und Bewegungsmuster von Menschen verändere, könne eine übermäßige Gewichtszunahme zur Folge haben. Das können Stress in der Ausbildung, Beziehungsprobleme, Krankheit, Elternschaft und die Einnahme verschiedener Medikamente sein. Wenn sich solche „Störungen“ häufen, kann das zu mehr Kilos führen, so die Forschenden in der Fachzeitschrift „International Journal of Obesity“.
Fünf Tage ungesunde Ernährung reichen
Das können auch „fette Zeiten“ zu Ostern oder Weihnachten sein: Eine aktuelle Studie zeigt, dass schon fünf Tage ungesunder Ernährung Prozesse im Körper in Gang setzen können, die Übergewicht und Adipositas fördern. Das Stresshormon Cortisol kann dagegen Heißhunger auf Süßes auslösen. Das ist sinnvoll, wenn man vor gefährlichen Tieren flüchten muss, doch in modernen Zeiten mit sitzendem Lebensstil, in denen Stress ganz anders geartet ist, ist das eher kontraproduktiv.
Bisher unterschätzter Risikofaktor
„Lebensstil-Schwankungen könnten ein unterschätzter Risikofaktor für übermäßige Körperfettzunahme sein. Wenn Veränderungen im Leben die Haupttreiber der jährlichen Gewichtszunahme sind, sollten sich vorbeugende Maßnahmen auf diese Ereignisse konzentrieren“, schlussfolgern die Experten. „Wenn die Zunahme in kurzen Episoden erfolgt, sind für wirksame Eingriffe möglicherweise nur seltene, vorübergehende Verhaltensänderungen erforderlich.“
Quelle: DOI 10.1038/s41366-025-01787-5