Dr. Karen Zoufal
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15.02.2021
Mit Semaglutid verloren die Teilnehmer der Studie innerhalb von 68 Wochen durchschnittlich 15,3 Kilogramm. In der Kontrollgruppe, deren Teilnehmer ein Placebo erhalten hatten, waren es dagegen nur 2,6 Kilogramm. 75 Prozent der Teilnehmer nahmen mit dem Medikament mehr als zehn Prozent ihres Körpergewichts ab, 35 Prozent sogar mehr als zwanzig Prozent. Dies beeinflusste auch Risikofaktoren für Herzkrankheiten und Diabetes positiv, darunter der Taillenumfang, Blutfette, Blutzucker und Blutdruck. Auch die allgemeine Lebensqualität hatte sich verbessert. Die Ergebnisse der Studie sind im „New England Journal for Medicine“ veröffentlicht.
Medikamente statt Operation?
„Die Ergebnisse dieser Studie stellen einen wichtigen Durchbruch für die Verbesserung der Gesundheit von Menschen mit Adipositas dar. Mit keinem anderen Medikament wurde zuvor so ein Gewichtsverlust auch nur annähernd erreicht. Zum ersten Mal konnten diese Patienten mit Medikamenten erreichen, was bislang nur durch eine Operation möglich ist.“
Das Medikament Semaglutid wird bereits zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. Ähnlich wie bei Diabetikern bekamen die Teilnehmer einmal wöchentlich Semaglutid (oder in der Kontrollgruppe ein Placebo) unter die Haut verabreicht, jedoch in einer höheren Dosierung. Zusätzlich erhielten alle Teilnehmer jeden Monat eine persönliche Beratung durch Diätassistenten. An der Studie hatten 1.961 Erwachsene aus 16 Ländern mit einem durchschnittlichen Gewicht von 105 Kilogramm teilgenommen. Aufgrund der positiven Ergebnisse soll nun für Semaglutid auch eine Zulassung für die Behandlung von Fettleibigkeit beantragt werden.
Quelle: 10.1056/nejmoa2032183