Esther Langmaack
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09.07.2020
Sonnenschein, Salzwasser und Sport an der frischen Luft. Das hört sich so an, als könnte sich die Haut im Sommer erholen und Pickelchen und Mitesser würden verschwinden. Oft tritt aber das Gegenteil ein.
- Sonne und Wärme trocknen die Haut stark aus. Als Reaktion darauf bildet diese vermehrt Talg, der sie glänzen lässt und die Poren verstopfen kann. Und so geht das den ganzen Sommer. Erst Feuchtigkeitsmangel, dann erhöhte Talgproduktion – ein pickelfördernder Kreislauf. Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme besteht darin, die Hautpflege komplett auf die aktuelle, wärmere Saison umzustellen. Das bedeutet: weg mit der Winterpflege, her mit den leichteren, feuchtigkeitsspendenden Präparaten. Besonders für den Sommer gilt, dass alle Cremes und Lotionen den Hinweis "nicht komedogen"
enthalten sollten. - Eine wichtige Rolle bei Reinigung und Pflege spielt die Beschaffenheit des Säureschutzmantels der Haut. Dieser besitzt normalerweise einen leicht sauren pH-Wert, der sich durch häufiges Waschen aber ins neutrale bis alkalische Milieu verschieben kann. Mittel, die etwa Fruchtsäuren, Glykolsäure, Milch- oder Salicylsäure enthalten, wirken dem entgegen und beugen so der Entstehung von Pickeln vor.
- Um die Haut vor den Folgen von UV-A- und UV-B-Strahlung zu schützen, verwenden viele Sonnenschutzprodukte. Doch nicht jeder verträgt jedes Präparat. Wer ohnehin unter unreiner Haut leidet, verwendet auch hier gezielt Cremes, Lotionen oder besser noch Hydrogele, die sich speziell für die Bedürfnisse der zu Pickeln neigenden Haut eignen. Ein Sonnenschutz, der zu viel Fett enthält, verstopft die Poren zusätzlich und führt zu stärkerem Schwitzen. Extra-Tipp für den Strand oder das Schwimmbad: Der Mix aus Sonnenschutz, Salzoder Chlorwasser und Schmutz belastet die Haut. Am besten zwischendurch mit einem klaren Mizellen-Reinigungswasser säubern. Einfach drei, vier Wattepads mit Reinigungswasser benetzen, in Alufolie wickeln und mitnehmen. Unterwegs das Gesicht mit den Pads abwischen. Danach unbedingt wieder frischen Sonnenschutz auftragen.
- Für den Alltag gibt es inzwischen zahlreiche Tagescremes oder Lotionen, die bereits einen Lichtschutzfaktor (LSF) 30 enthalten. Statt die Haut mit einem Sonnenschutz, einer Tagespflege und noch zusätzlich einer tönenden Creme zu belasten, eignen sich zum Beispiel auch Präparate, die alles in einem Schritt leisten, sogenannte BB- oder CC-Cremes. Fürs Sonnenbaden wiederum eignen sich Sonnenschutzprodukte mit LSF 50 besser.
- Generell sollte die Haut im Sommer wegen der erhöhten Talgproduktion gründlich gereinigt werden, etwa nach dem Sonnenbad. Milde Präparate, die beruhigende oder entzündungshemmende Wirkstoffe wie Weidenrinde enthalten, besänftigen die Haut und bereiten sie auf die anschließende Pflege vor. Nachtcremes oder -lotionen mit beruhigenden oder antibakteriellen Wirkstoffen wie Aloe vera pflegen und entspannen zusätzlich. Bei stark vergrößerten Poren oder hartnäckigen Mitessern hilft zweimal pro Woche ein mildes Peeling. Allerdings nur, wenn die Mittesser nicht entzündet sind. Das löst Verhornungen, lässt dadurch den Talg besser abfließen und macht den Teint fein und zart.