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23.12.2022
Seit einiger Zeit sind an die Omikron-Varianten BA.1 und BA.4-5 angepasste Corona-Impfstoffe der Firmen BioNTech und Moderna verfügbar. Sie enthalten eine Kombination aus dem ursprünglichen und dem an die Varianten angepassten Impfstoff. Bis Ende Oktober gingen beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 444 Meldungen mit einem Verdacht auf Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen durch Booster-Impfungen mit den angepassten Impfstoffen ein. Dem Robert Koch-Institut zufolge wurden bis zu dem Zeitpunkt 1.907.923 Impfungen mit den angepassten Impfstoffen durchgeführt, überwiegend mit denen von BioNTech.
Dies entspricht 0,23 Verdachtsmeldungen pro 1.000 Impfungen für die angepassten Impfstoffe von BioNTech; einen Verdacht auf schwerwiegende Nebenwirkungen gab es bei 0,03 pro 1.000 Impfungen. Im Vergleich zum Originalimpfstoff war die Rate deutlich geringer: Hier kam es zu 1,5 Meldungen pro 1.000 Impfungen, von denen 0,3 pro 1.000 schwerwiegende Nebenwirkungen beschrieben. Zu den angepassten Moderna-Impfstoffen ließ sich noch keine Aussage treffen, da es bis Ende Oktober nur 20 Meldungen gab.
Bisher unbekannte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Auch die angepassten Impfstoffe hatten sehr selten eine Entzündung des Herzmuskels und/oder Herzbeutels sowie überschießende allergische Reaktionen zur Folge.
Zu beachten ist, dass manche Verdachtsfälle erst deutlich verspätet gemeldet werden, so dass man die ersten Zahlen aufgrund des kurzen Meldezeitraums als vorläufig betrachten muss. Die angepassten Impfstoffe sind zudem nur als Auffrischungsimpfung zugelassen, so dass sich möglicherweise mehr Menschen impfen lassen, die die ersten Impfungen gut vertragen haben.
Quelle: Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Ausgabe 4/2022