18.12.2014
Mein Haus, mein Auto, mein Boot: Es gibt viele Menschen, die sich und andere über den Besitz definieren. Doch wird man von alleine so? US-Forscher gingen jetzt der Frage auf den Grund, wie Eltern mit beeinflussen, ob aus ihren Kindern Materialisten werden.
„Unsere Studie deutet darauf hin, dass sich Kinder, die von ihren Eltern häufig mit materiellen Dingen belohnt wurden, im Erwachsenenalter selbst mit materiellen Dingen belohnen“, sagt Marsha Richins, Professorin für Marketing an der University of Missouri-Columbia. Gemeinsam mit Kollegen deckte die Wissenschaftlerin drei Erziehungsstrategien auf, die die Fixierung auf materielle Güter fördern können. Dazu zählt, gute Leistungen, wie gute Noten oder sportliche Erfolge, mit Geschenken zu belohnen, Geschenke dazu zu nutzen, um Zuneigung und Liebe auszudrücken, und das Wegnehmen von Dingen, die dem Kind gehören, zum Beispiel das Lieblingsspielzeug, als Bestrafung. Nutzen Eltern materielle Dinge in dieser Weise für ihre Erziehung, glauben Kinder, wenn sie älter werden, eher, dass sich Erfolg durch die Menge und Qualität von materiellem Besitz definiert, so die Forscher. Auch sind sie eher der Ansicht, dass sie durch den Besitz von Luxusgütern für andere interessanter werden.
Frühere Studien deuten darauf hin, dass eine materialistische Denkweise mit vielen Problemen einhergehen kann. Danach kommen Eheprobleme, Spielsucht und finanzielle Schulden häufiger bei Erwachsenen vor, die sich und andere über den Besitz definieren. Und auch um das Wohlbefinden von Materialisten steht es oft weniger gut. Wer seinen Kindern etwas Gutes tun will, sollte daher lieber Zeit mit ihnen verbringen und ihnen zeigen, wie wichtig Wärme und Großzügigkeit seien, sagt Lan Chaplin, Mitautor der Studie. „Es ist OK wenn Eltern ihren Kindern etwas kaufen, doch sollte man sie auch daran erinnern, dankbar für die Menschen und Dinge in ihrem Leben zu sein.“
HH