Dr. Karen Zoufal
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02.12.2020
Eine kürzlich erfolgte Trennung fordert emotionalen und körperlichen Tribut. So war die psychische und körperliche Gesundheit von Geschiedenen unmittelbar nach der Scheidung erheblich schlechter als in der allgemeinen Bevölkerung. Dies berichten die Forscher der Universität in Kopenhagen in der Zeitschrift „Frontiers in Psychology“.
Finanzielle Unabhängigkeit schützt die Gesundheit
Es gab aber auch einige Faktoren, die das Leben leichter machten: Bei Männern hingen ein hoher Verdienst und ein jüngeres Alter mit einer besseren körperlichen Gesundheit zusammen. Mehr Kinder, eine neue Partnerin und frühere Scheidungen in der Vergangenheit gingen einer besseren seelischen Gesundheit einher.
Bei Frauen waren ein guter Verdienst, ein neuer Partner und – anders als bei Männern – weniger frühere Scheidungen mit einer besseren körperlichen Gesundheit verbunden, während das selbstständige Einreichen der Scheidung und ein neuer Partner eine bessere geistige Gesundheit voraussagten.
Ein Faktor hatte jedoch bei beiden Geschlechtern einen großen Einfluss auf die Geschiedenen: Konflikte waren durchweg mit einer schlechteren psychischen Gesundheit verbunden.
Die dänischen Forscher konnten mit ihrer Studie eine Besonderheit beleuchten, und zwar die frühen Effekte einer Trennung: „Es gibt bereits Studien, die Auswirkungen einer Scheidung untersucht haben. Hier wurden jedoch immer lange Trennungsfristen eingehalten“, erläuterte Prof. Gert Hald von der Universität Kopenhagen. „Wir konnten geschiedene Personen untersuchen, denen in Dänemark eine sogenannte ‚sofortige‘ Scheidung gewährt worden war. Im Durchschnitt haben sich diese Personen innerhalb von fünf Tagen nach Einreichung des Antrags scheiden lassen.“ Auf diese Weise konnten die Forscher Daten zu 1.856 kürzlich geschiedenen Personen erheben.
DOI: DOI: 10.3389/fpsyg.2020.578083