Im Bioladen, aber mittlerweile auch im Supermarkt, findet man besonders schonend erzeugte Lebensmittel. Die heißen dann zum Beispiel "biologisch-dynamisch" oder "ökologisch". Aber was bedeuten diese Begriffe überhaupt, und wo liegen die Unterschiede? Hier ein kleines Glossar zu den gebräuchlichsten Bezeichnungen.
Biologische = ökologische Landwirtschaft
Die ökologische oder biologische Landwirtschaft bedient sich umweltschonender Produktionsmethoden und verzichtet im Ackerbau unter anderem auf chemische Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Gentechnik.
Bei der ökologischen Viehzucht existieren strengere Auflagen für die Haltung und Ernährung der Tiere als in der konventionellen Viehzucht. So sollen die Tiere artgerecht gehalten und ausschließlich mit ökologisch produzierten Futtermitteln ohne Zusatz von Antibiotika und Leistungsförderern gefüttert werden.
Biologisch produzierte Lebensmittel dürfen keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Farbstoffe und Emulgatoren enthalten. Sie müssen der EU-Öko-Verordnung entsprechen und können das Bio-Siegel tragen.
Biologisch-dynamische Landwirtschaft
Ursprung des biologisch-dynamischen Landbaus ist die Anthroposophie. Diese von Rudolf Steiner (1861 bis 1925) begründete Weltanschauung ist unter anderem auch Grundlage der Waldorf-Schulen. In der Landwirtschaft spielen neben ökologischen Methoden, die der EG-Bio-Verordnung gehorchen, auch kosmologische Erscheinungen wie die Mondphasen und Gestirnkonstellationen eine Rolle. Zudem kommen Präparate aus speziellen Pflanzenteilen, Kuhmist oder zermahlenem Bergkristall zum Einsatz. Diese Ausgangsstoffe werden in Kuhhörner oder Rinderdarm gefüllt und dann mindestens ein halbes Jahr im Boden vergraben. Danach löst man sie in Wasser auf und verwendet sie in geringen Dosen. Sie sollen harmonisierende Lebensprozesse anregen, um das Wachstum und die Qualität der Pflanzen sowie die Tiergesundheit zu fördern.
Integrierte Produktion
Bei der integrierten Produktion handelt es sich um eine Zwischenform von konventioneller und biologischer Landwirtschaft. Sie bedient sich möglichst umweltschonender Methoden, die jedoch nicht so streng reglementiert sind wie die bei der ökologischen Landwirtschaft. Dieses Verfahren soll trotz umweltgerechter Bewirtschaftung zufriedenstellende Erträge garantieren. Dazu ist unter anderem bedarfsgerechte Düngung und Schädlingsbekämpfung gestattet.
Apotheker Rüdiger Freund