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Ohrenschmalz: 5 Tipps zum richtigen Reinigen der Ohren

04.01.2017

Ohrenschmalz hat einen schlechten Ruf, obwohl es dazu beiträgt, dass die Ohren sauber und gesund bleiben. Viele Menschen möchten es trotzdem regelmäßig entfernen. In einer neuen Leitlinie geben US-amerikanische HNO-Ärzte Tipps, was bei der Ohrenreinigung geht und was man besser lässt.

Wattestäbchen niemals in den Gehörgang einfügen, raten HNO-Ärzte.
Wattestäbchen niemals in den Gehörgang einfügen, raten HNO-Ärzte.
© Kzenon - Fotolia.com

Normalerweise wird das Ohrenschmalz durch Neubildung der Haut und Bewegung, beispielsweise beim Kauen, kontinuierlich erneuert und nach draußen befördert. Funktioniert dieser Reinigungsprozess nicht, können sich ungewöhnliche Mengen Ohrenschmalz im Gehörgang ansammeln. Das betrifft etwa 1 von 10 Kindern, 1 von 20 Erwachsenen und mehr als ein Drittel aller Senioren. In solchen Fällen greifen Menschen oft zu Hilfsmitteln wie Wattestäbchen oder Ohrenkerzen. Doch damit bewirken sie oft mehr Schaden als Nutzen und drücken das Schmalz nur fester ins Ohr hinein.

„Alles was ins Ohr hineinpasst kann ernsthaften Schaden an Trommelfell und Gehörgang verursachen. Es kann sogar zu bleibenden Schäden kommen“, sagt Dr. Seth R. Schwartz, Leiter der American Academy of Otolaryngology. Verdichtetes Ohrenschmalz im Gehörgang kann Symptome wie Schmerzen, Jucken, Tinnitus, Hörverlust und Ausfluss hervorrufen.

Hier 5 Tipps aus der neuen Leitlinie der American Academy of Otolaryngology zum richtigen Umgang mit Ohrenschmalz:

  1. Reinigen Sie die Ohren nicht zu oft!
    Übermäßiges Reinigen kann zu Irritationen im Gehörgang und Infektionen führen. Außerdem wird Ohrenschmalz weiter hineingeschoben und verdichtet.
  2. Stecken Sie nichts in Ihr Ohr, das kleiner ist als Ihr Ellenbogen!
    Kleine Gegenstände, wie Haarnadeln oder Zahnstocher können Ihr Ohr schädigen. Es kann zu einem Riss oder Loch im Trommelfäll kommen oder die Knochen können verschoben werden, wodurch Hörverlust, Schwindel, Tinnitus oder ähnliches entstehen kann.
  3. Nutzen Sie keine Ohrkerzen!
    Laut der Leitlinienautoren gibt es keine Beweise dafür, dass Ohrenkerzen Ohrenschmalz entfernen. Vielmehr stellen Sie eine Gefahr für Gehörgang und Trommelfell dar. Es kann beispielsweise zu Verbrennungen, Verstopfungen, oder Infektionen kommen.
  4. Suchen Sie sich professionelle Hilfe, wenn Symptome auftreten!
    Wenden Sie sich bei Hörverlust oder Schmerzen im Ohr an Fachleute. Bei starken Schmerzen, Ausfluss oder Blutungen suchen Sie am besten direkt einen Arzt auf. Diese Symptome können auf eine Verletzung des Trommelfells hinweisen.
  5. Erkundigen Sie sich, wie Sie Ihre Ohren am besten reinigen!
    Bei leichten Beschwerden kann Warten genügen, ansonsten kann das Ohrenschmalz mit Wasser oder Weichmachern entfernt werden. Das Ausspülen mit warmem Wasser empfehlen Ärzte jedoch nicht bei Menschen, die häufig unter Infektionen der Ohren leiden oder die ein Loch im Trommelfell haben. Die Reinigung mit Instrumenten wird von professionellem Personal durchgeführt, um eine Schädigung der Ohren zu vermeiden.

AW

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