Dr. Karen Zoufal
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10.09.2021
Eine Studie in der Fachzeitschrift „Neurology“ zeigt, dass die Tricks nicht nur hilfreich sind, sondern auch je nach den Umgebungsumständen unterschiedlich gut funktionieren. Folgende sieben Tricks, die Menschen mit Parkinson das Gehen erleichtern konnen, haben die Wissenschaftler zusammengestellt:
- internes Taktgeben, wie das Zählen im Kopf,
- externes Taktgeben, beispielsweise im Rhythmus eines Metronoms,
- Vereinfachen der Balance, indem man zum Beispiel Kurven nicht so eng nimmt,
- mentale Methoden wie Entspannungstechniken,
- Beobachten anderer Person beim Gehen, Visualisierung der Bewegung,
- ein anderes Gehmuster wie Springen oder Rückwärtsgehen,
- die Beine in anderer Weise nutzen, zum Beispiel zum Radfahren oder Krabbeln.
Durch eine Befragung von mehr als 4000 Menschen mit Parkinson fanden die Forscher heraus, dass viele Betroffene solche Strategien verwendeten, aber nicht alle sieben kannten. 17 Prozent der Menschen kannten keine dieser Strategien, und 23 Prozent hatten sie noch nie ausprobiert. Im Schnitt wussten die Betroffenen von drei Methoden, nur vier Prozent kannten alle sieben. Neben der Verwendung von Gehhilfen und Alternativen zum Gehen war die bekannteste Strategie mit 47 Prozent ein externes Taktgeben, gefolgt von internem Taktgeben mit 45 Prozent.
Jede der Strategien hatte einen positiven Effekt. 76 Prozent der Befragten gaben beispielsweise an, dass sich andere Gleichgewichtsanforderungen positiv auswirkten, während mentale Techniken 74 Prozent halfen. Pauschale Empfehlungen lassen sich jedoch nicht aussprechen, denn je nach Umgebung und Bewegungsanforderung waren die Strategien unterschiedlich hilfreich: Internes Taktgeben war zum Beispiel beim Losgehen mit einer Erfolgsrate von 73 Prozent sehr effektiv, aber nur zu 47 Prozent beim Stoppen. Eine Visualisierung der Bewegungen empfanden im Freien 83 Prozent der Befragten als hilfreich, in engen Räumen jedoch nur 55 Prozent.
Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000012633