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21.08.2024
Um herauszufinden, ob 20-minütiges achtsames Atmen die Bewältigung von Schmerzen unterstützt, wurden 40 Personen mit Krebs, die mäßige bis starke Schmerzen hatten, in zwei Gruppen eingeteilt. 21 Personen absolvierten eine Sitzung unter Anleitung eines in Achtsamkeitstechniken ausgebildeten Arztes. Sie erhielten eine kurze Erklärung zum Konzept und zur Praxis, gefolgt von 20 Minuten achtsamer Atmung. 19 Personen der Kontrollgruppe bekamen 20 Minuten lang Informationen und wurden zu ihren Krankheitserfahrungen befragt.
In der Gruppe mit der achtsamen Atmung gingen Schmerzintensität und Angst bei allen Teilnehmenden zurück, und zwar deutlich stärker als in der Kontrollgruppe – gemessen mithilfe einer typischen Skala zur Schmerzermittlung.
Achtsames Atmen hat nur Vorteile
Die Forschenden schreiben in dem Fachmagazin „BMJ Supportive & Palliative Care“: „Die Studie liefert wertvolle Einblicke in einen machbaren und zugänglichen nicht-medikamentösen Ansatz zur Verbesserung der Schmerzbehandlung bei Krebs. Die 100-prozentige Ansprechrate und das Ausbleiben unerwünschter Nebenwirkungen unterstreichen die Durchführbarkeit und Sicherheit der 20-minütigen achtsamen Atemintervention. Die Maßnahme kann schnell erlernt und mit positiver Wirkung angewendet werden.“
Schätzungsweise 30 bis 40 Prozent aller Krebspatienten haben mäßige bis starke Schmerzen, weil ein Tumor Druck auf umliegendes Gewebe ausübt oder in es hineinwächst. Trotz Fortschritten in der Schmerzbehandlung und einer wachsenden Palette an Medikamenten und Verfahren zur Nervenblockade bleibt die Schmerzkontrolle für behandelnde Ärzte eine große Herausforderung. Die Patienten der Studie waren durchschnittlich 63 Jahre alt, 29 hatten eine Erkrankung im Stadium III oder IV. Fast zwei Drittel verwendeten starke Schmerzmittel (Opioide) gegen Schmerzen.
Quelle: DOI 10.1136/spcare-2023-004762