ZOU
|
14.05.2024
Yoga, praktiziert mit einem Schwerpunkt auf Atmung, Meditation und Entspannung, kann Herzprobleme verbessern. Das zeigt eine neue Studie, die auf dem Fachkongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Lissabon vorgestellt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass Yoga für Menschen mit Herzschwäche nützlich sein könnte: „Personen, die Medikamente einnehmen und zusätzlich Yoga praktizierten, fühlten sich besser, hatten ein gesünderes Herz und konnten gewöhnliche Aktivitäten wie Gehen und Treppensteigen besser ausführen als diejenigen, die nur Medikamente gegen ihre Herzinsuffizienz einnahmen“, berichtete Studienautor Dr. Ajit Singh von der Universität Manipal (Indien).
Herzinsuffizienz betrifft weltweit mehr als 64 Millionen Menschen und kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen, weil Betroffene unter Müdigkeit und Atemnot leiden und zunehmend nicht mehr in der Lage sind, ihren gewohnten Alltag zu leben. Schon früher hatten Studien kurzfristige Vorteile von Yoga bei Herzinsuffizienz angedeutet, doch in dieser Untersuchung zeigten sich auch langfristige Auswirkungen.
Vorteile schon nach einer Stunde Yoga pro Woche
An der Studie hatten 85 Personen teilgenommen, 40 in der Yoga-Gruppe und 45 als Kontrollgruppe. Die Yoga-Gruppe erhielt eine Einweisung durch erfahrene Yogalehrer und wurde dann angewiesen, die Übungen einmal wöchentlich für 50 Minuten zu Hause fortzusetzen. Zu Beginn sowie nach sechs Monaten und einem Jahr wurden Blutdruck, Herzfrequenz und Körpergewicht gemessen sowie die Herzgesundheit mittels Echokardiographie beurteilt. Außerdem wurde die Fähigkeit der Personen zum Gehen und Treppensteigen gemessen. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte die Yoga-Gruppe bei allen Messungen nach sechs Monaten und einem Jahr deutlich größere Verbesserungen.
Singh empfahl: „Patienten mit Herzinsuffizienz sollten vorher mit ihrem Arzt sprechen und sich von einem erfahrenen Yogalehrer schulen lassen. Ihre verordneten Medikamente sollten sie weiter einnehmen. Für Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, die von unserer Studie ausgeschlossen wurden, ist Yoga möglicherweise ungeeignet.“