ABDA/NAS
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10.04.2025 11:00 Uhr
Die Apotheken in Deutschland sollen in Zukunft mehr tun dürfen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Das fordert die ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, in einem aktuellen Positionspapier. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung einfacher, schneller und besser zu machen.
Die Ressourcen im Gesundheitswesen sind knapp. Hier könnte das Potenzial von Apothekerinnen und Apothekern stärker genutzt werden, schlägt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. in einem neuen Positionspapier “In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke” vor.
Mehr Verantwortung für Apotheker
Die ABDA schlägt vor, dass Apotheken künftig mehr Aufgaben übernehmen – und damit unter anderem Ärzte entlasten. Bei Lieferengpässen von Medikamenten könnten Apotheken mehr Handlungsspielraum bekommen, genau wie im Notdienst: Bei bestimmten harmlosen Erkrankungen sei es denkbar, dass Apothekerinnen und Apotheker rezeptpflichtige Medikamente direkt abgeben, ohne dass vorher ein Arzt aufgesucht werden muss. Für Kinder könnten bestimmte Mittel sogar auf Kosten der Krankenkassen abgegeben werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt: die Vorsorge. Die Apotheken möchten künftig stärker in der Prävention mitwirken – zum Beispiel durch Impfangebote oder durch einfache Gesundheitschecks wie die Messung des Blutzuckers. So könnten Risiken früh erkannt werden.
Darüber hinaus soll die Beratung gestärkt werden. Gerade wenn jemand eine neue Dauermedikation beginnt oder digitale Gesundheitsangebote wie die elektronische Patientenakte nutzen möchte, könnten Apotheken wichtige Unterstützung bieten.
Apotheken haben einen hohen Stellenwert
Die Bevölkerung steht hinter diesen Plänen. Eine repräsentative Umfrage zeigt: 96 Prozent der Menschen in Deutschland halten ihre Apotheke vor Ort für wichtig oder sehr wichtig. Zwei Drittel besuchen sie mindestens einmal im Monat. Viele wünschen sich sogar mehr Leistungen von ihrer Apotheke – etwa die Verlängerung bestimmter Rezepte, Medikamente im Notfall ohne vorherigen Arztbesuch oder Tests auf Infektionen und erhöhte Blutwerte.
ABDA-Präsident Thomas Preis bringt es auf den Punkt: „Zur Sicherung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung können wir unsere Kernaufgabe der Arzneimittelversorgung um weitere Leistungen erweitern und ergänzen.“ Mit ihrem Positionspapier will die ABDA jetzt mit der Politik, den Akteuren im Gesundheitswesen und den Patientinnen und Patienten über eine gemeinsame, patientengerechte Gesundheitsversorgung der Zukunft ins Gespräch kommen.