Arzneimittel

Streptokokken: Neue Selbsttests in Apotheken

NAS  |  21.02.2025 11:56 Uhr

Wer Halsschmerzen oder Fieber hat, fragt sich oft: Ist es nur eine Erkältung oder steckt etwas Ernstes dahinter? Seit einer Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung dürfen Apotheken neben Corona- und Grippe-Tests nun auch Streptokokken-Selbsttests verkaufen – sofern sie vom Hersteller für den Gebrauch durch Laien vorgesehen sind. Damit kann jeder selbst prüfen, ob eine Streptokokken-Infektion vorliegt.

Frau mit Halsschmerzen, spricht mit einem Apotheker.
Starke Halsschmerzen können ein Hinweis auf eine bakterielle Streptokokken-Infektion sein.
© jacoblund/iStockphoto

Streptokokken sind Bakterien, die unter anderem Scharlach verursachen können. Besonders Kinder sind davon betroffen. Die Krankheit beginnt oft mit Halsschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen. Nach ein bis zwei Tagen kommt häufig ein typischer Hautausschlag hinzu. Ein weiteres Erkennungszeichen ist die sogenannte „Himbeerzunge“, die zuerst weißlich belegt ist und sich später stark rötet.

Ein Streptokokken-Selbsttest wird mit einem Rachenabstrich durchgeführt. Fällt das Ergebnis positiv aus, sollten Betroffene einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Antibiotika können dann helfen, die bakterielle Infektion zu bekämpfen. Handelt es sich dagegen um eine Virusinfektion, zum Beispiel eine Erkältung, sind Antibiotika wirkungslos.

Wann sind Selbsttests sinnvoll?

Neben Streptokokken-Tests bieten Apotheken auch Selbsttests für Grippe, Covid-19 und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) an. Alle diese Tests funktionieren mit einem Rachenabstrich. Doch Achtung: Ein Selbsttest gibt keine Auskunft darüber, ob eine Infektion schwer verläuft oder nicht.

Für Risikogruppen kann eine schnelle Unterscheidung zwischen den Erregern jedoch entscheidend sein. So ist die Einnahme des Covid-19-Medikaments Paxlovid nur innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn sinnvoll. Wer mit RSV infiziert ist, sollte den Kontakt zu Säuglingen meiden, da diese besonders gefährdet sind.

Apotheken als Anlaufstelle für Beratung

Apothekerinnen und Apotheker helfen dabei, den richtigen Selbsttest auszuwählen und das Ergebnis richtig einzuordnen. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer, erklärt: „Je eher eine Infektionskrankheit bekannt ist, desto eher kann die ärztliche Behandlung beginnen. Die Apothekenteams beraten kompetent zu allen Selbsttests und welche Handlungsempfehlungen sich aus einem positiven oder negativen Testergebnis ergeben.“

Wer also Halsschmerzen oder Fieber hat, kann in der Apotheke nicht nur Selbsttests kaufen, sondern sich auch beraten lassen, ob ein Arztbesuch erforderlich ist. So kann eine Infektion frühzeitig erkannt und richtig behandelt werden.

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