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08.04.2025 11:48 Uhr
Grundsätzlich ist der Herzschrittmacher für Herzen jeder Größe geeignet, doch er ist kleiner als ein Reiskorn und wurde insbesondere für die winzigen Herzen von Neugeborenen mit angeborenen Herzfehlern entwickelt. Er wird kabellos mit einem kleinen, weichen Gerät gekoppelt, das auf der Brust des Babys befestigt wird und die Steuerung übernimmt. Erkennt das tragbare Gerät einen unregelmäßigen Herzschlag, sendet es automatisch einen Lichtimpuls aus, der Haut, Brustbein und Muskeln durchdringt und den Herzschrittmacher aktiviert.
Komplett biologisch abbaubar
Der Herzschrittmacher wurde für Menschen entwickelt, die nur vorübergehend darauf angewiesen sind. Deshalb löst er sich nach einiger Zeit auf, sodass er nicht chirurgisch entfernt werden muss – alle Komponenten sind biokompatibel.
Erfolgreiche Tests an Tieren und menschlichen Herzen
Der Herzschrittmacher wurde an verschiedenen Groß- und Kleintieren sowie an menschlichen Herzen verstorbener Organspender getestet, die Ergebnisse dazu wurden in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht. „Wir haben den unseres Wissens nach kleinsten Herzschrittmacher der Welt entwickelt“, sagte John A. Rogers, Leiter der Geräteentwicklung. „Im Rahmen von Herzoperationen bei Kindern besteht ein dringender Bedarf an temporären Herzschrittmachern, und hier ist die Miniaturisierung der Größe von entscheidender Bedeutung. Im Hinblick auf die Belastung des Körpers durch das Gerät gilt: Je kleiner, desto besser.“
Angeborene Herzfehler sind relativ häufig
Etwa ein Prozent aller Kinder werden mit angeborenen Herzfehlern geboren. Ein Teil von ihnen benötigt in den ersten Tagen nach der Geburt vorübergehend einen Herzschrittmacher. Innerhalb von etwa sieben Tagen regeneriert sich das Herz der meisten Kinder dann von selbst. Derzeit müssen Chirurgen während einer Operation die Elektroden auf den Herzmuskel nähen, deren Drähte an der Vorderseite der Brust austreten und dort mit einem Gerät zur Steuerung des Herzrhythmus verbunden werden. Wenn der temporäre Herzschrittmacher nicht mehr benötigt wird, werden die Schrittmacherelektroden herausgezogen, was jedoch den Herzmuskel beschädigen kann.
Quelle: DOI 10.1038/s41586-025-08726-4