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Gutes Gleichgewicht schützt Herz und Gehirn

ZOU  |  21.03.2025 13:57 Uhr

Ein gutes Gleichgewicht ist im Alter nicht nur wichtig, um Stürze zu vermeiden – es kann auch ein Hinweis auf die Gesundheit von Herz und Gehirn sein. Studien zeigen, dass gezieltes Gleichgewichtstraining das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und sogar Demenz senken kann.

Frau balanciert auf Baumstümpfen im Wald.
Balance-Training kommt Körper und Geist zugute.
© microgen/iStockphoto

Eine Reihe von Studien bringt die Fähigkeit, das Gleichgewicht halten zu können, mit der Gesundheit von Herz und Gehirn in Verbindung: So zeigte eine Studie aus Schweden mit fast 5.000 70-Jährigen, dass jene, die auf einem Wackelbrett besser stehen konnten, in den folgenden fünf Jahren seltener Herzinfarkte und Schlaganfälle bekamen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine Studie mit fast 130.000 Erwachsenen ab 60 Jahren in Korea, bei denen Herzkrankheiten oder Schlaganfälle häufiger bei Personen mit Gleichgewichtsstörungen auftraten. Andere Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Gleichgewichtsstörungen und einem erhöhten Demenzrisiko bei älteren Erwachsenen. 

Was Gleichgewichtsstörungen über die Gesundheit verraten können

Prof. Dr. Pei-Shiun Chang von der Universität Indiana erklärte, dass Gleichgewichtsstörungen zwar ein früher Indikator für die Gesundheit von Gehirn und Herz sein können und umgekehrt, „man aber nicht sagen kann, dass jemand mit Gleichgewichtsproblemen auch Probleme mit Gehirn oder Herz hat. Man muss die Krankengeschichte genauer untersuchen.“

Prof. Dr. Kelley Gabriel von der Universität Alabama stimmte dem zu und wies darauf hin, dass das Gleichgewicht meist umso besser sei, je aktiver jemand ist: „Alles, was man tut, erfordert ein gewisses Maß an Gleichgewicht – ob am Waschbecken stehen, wischen, mit dem Hund spazieren gehen. Es ist in fast jede Aktivität eingebettet.“

Diese Übungen fördern das Gleichgewicht gezielt

Fachleute empfehlen, Gleichgewichtsübungen in das Trainingsprogramm für ältere Erwachsene aufzunehmen, unter anderem um Stürzen vorzubeugen. Solche Übungen sind z. B. Rückwärtsgehen, Stehen auf einem Bein oder auf einem Wackelbrett. Übungen, die Rücken, Bauch und Beine stärken, verbessern ebenfalls das Gleichgewicht. 

Um mit Gleichgewichtstraining zu beginnen, empfiehlt sie, langsam und evtl. in Absprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten zu starten. Den Anfang machen könnten z. B. Spaziergänge und einfache Übungen wie auf den Zehenspitzen zu stehen. Yoga, Pilates und Qigong sind gut geeignet, um Gleichgewicht, Kraft und Flexibilität zu fördern. 

Quellen: DOI 10.1161/JAHA.124.035073 und DOI 10.1186/s40001-023-01426-7

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