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Bluthochdruck natürlich senken mit Entspannungstechniken

ZOU  |  14.04.2025 09:53 Uhr

Stress ist ein großer Risikofaktor für Bluthochdruck. Zumindest kurzfristig können Entspannungstechniken helfen und den Blutdruck senken, berichten Forschende in der Fachzeitschrift „BMJ Medicine“.

Gruppe von mehreren Menschen, machen draußen Yoga.
Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung helfen, hohen Blutdruck zu senken.
© Ridofranz/iStockphoto

Ärzte verschreiben häufig Medikamente gegen Bluthochdruck – doch nicht alle Menschen nehmen sie wie gewünscht dauerhaft ein. Manche von ihnen wünschen sich alternative und natürliche Methoden, was die Forschenden dazu veranlasste, den Einfluss von Entspannungstechniken auf Bluthochdruck (140/90 mmHg und höher) näher zu untersuchen.

Dafür werteten sie Daten von 54 Studien aus und kamen zu dem Ergebnis, dass die meisten Entspannungstechniken Bluthochdruck bis zu drei Monate lang senken konnten. Die häufigsten untersuchten Verfahren waren Atemkontrolle (13 Studien), Yoga/Tai-Chi (11), Biofeedback (8), progressive Muskelentspannung (7) und Musik (7). 

Langfristiger Nutzen nicht belegt

Im Vergleich zu keiner Behandlung senkte Atemkontrolle den systolischen (oberen) Blutdruck um 6,65 mmHg, Meditation um 7,71 mmHg, Tai-Chi und Yoga um 9,58 mmHg, Achtsamkeit um 9,90 mmHg, Musik um 6,61 mmHg, progressive Muskelentspannung um 7,46 mmHg und Psychotherapie um 9,83 mmHg. Kombinierte Techniken senkten den systolischen Blutdruck um 6,78 mmHg. Drei Studien zeigten, dass autogenes (selbstgesteuertes) Training sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck senken konnte. 

Für die Dauer von mehr als drei Monaten gab es keine Nachweise für die Wirksamkeit der Entspannungstechniken mehr, denn es gab dazu zu wenige Studien. Ob die Techniken auch langfristig wirken, ist fraglich, schreiben die Forschenden: „Bluthochdruck ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige medikamentöse Behandlung oder Verhaltensänderungen erfordert. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Interventionen, die nur für einen kurzen Zeitraum angewendet werden oder nur kurzfristige Vorteile bieten, klinisch nützlich sind.“

Quellen: DOI 10.1136/bmjmed-2024-001098

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