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30.09.2024
Grippe-, Corona- und Erkältungsviren machen die Runde. In der Apotheke gibt es viele Medikamente gegen Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh, Husten oder Schnupfen. Wer unter hohem Blutdruck oder einer Herzerkrankung leidet, muss bei einigen rezeptfreien Erkältungsmitteln jedoch aufpassen.
Eine Virus-Infektion wie Grippe, Erkältung oder Corona belastet das Herz-Kreislauf-System. Sowohl abschwellende Wirkstoffe, die die Nasenatmung verbessern sollen, als auch bestimmte Schmerzmittel können zusätzlich den Blutdruck erhöhen. Beide Wirkstoffgruppen sind Bestandteile vieler ohne Rezept erhältlicher Medikamente gegen Erkältung. Darauf weisen Experten der US-amerikanischen Herzgesellschft AHA hin.
Die abschwellenden Wirkstoffe Pseudoephedrin oder Phenylephrin etwa bewirken, dass sich Blutgefäße zusammenziehen. Dadurch kommt weniger Flüssigkeit in die Nebenhöhlen, und die Erkältungssymptome bessern sich. Bei Menschen mit Bluthochdruck oder Herzproblemen ist eine solche Gefäßverengung aber ungünstig. Besonders bei Menschen, die einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzversagen aufgrund von hohem Blutdruck hatten, ist Vorsicht geboten.
Vorsicht auch bei Schmerzmitteln
Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen, ASS oder Diclofenac haben in Studien gezeigt, dass sie das Herzinfarktrisiko während einer akuten Atemwegsinfektion erhöhen. Zudem können diese Mittel einschließlich Paracetamol generell vor allem bei längerdauernder Einnahme zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Allerdings kommt es dabei auch auf die Dosierung an. Geringe ASS-Dosen, wie sie zur Vorbeugung von Blutgerinnseln von vielen Herzpatienten täglich eingenommen werden, gelten in Bezug auf den Blutdruck als weniger relevant.
Sondra DePalma vom Pinnacle Health Cardio Vascular Institute in Pennsylvania ist der Meinung: „Menschen mit unkontrolliertem Bluthochdruck oder Herzkrankheiten sollten die Einnahme von oralen abschwellenden Mitteln vermeiden.“ Wer unter Bluthochdruck oder Herzproblemen leide, solle lieber einen Arzt oder Apotheker um Rat bitten. Wenn die Symptome nicht zu stark sind, helfen Ruhe und viel Trinken. Am besten ist es natürlich, sich gar nicht erst anzustecken. Hier helfen eine Grippeimpfung, ausreichend Schlaf und häufiges Händewaschen.