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28.02.2025 11:20 Uhr
Erkältungen, Grippe und Corona sind in der kalten Jahreszeit allgegenwärtig. In der Apotheke gibt es viele Medikamente gegen Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh, Husten oder Schnupfen. Wer unter hohem Blutdruck oder einer Herzerkrankung leidet, muss bei einigen rezeptfreien Erkältungsmitteln jedoch aufpassen.
Warum Erkältungsmittel gefährlich sein können
Viele Erkältungsmedikamente enthalten abschwellende Wirkstoffe wie Pseudoephedrin oder Phenylephrin. Diese sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, sodass weniger Flüssigkeit in die Nebenhöhlen gelangt und die Nase frei wird. Doch genau dieser Effekt kann für Menschen mit Bluthochdruck oder Herzkrankheiten problematisch sein: Die Gefäßverengung kann den Blutdruck weiter in die Höhe treiben und das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.
Vorsicht auch bei Schmerzmitteln
Auch bestimmte Schmerzmittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac können das Herz-Kreislauf-System belasten. Studien zeigen, dass sie während einer akuten Infektion das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen können. Zudem können Schmerzmittel wie Paracetamol bei längerer Anwendung zu einem höheren Blutdruck beitragen. Allerdings hängt das Risiko auch von der Dosierung ab. Geringe Mengen ASS, die viele Herzpatienten zur Vorbeugung von Blutgerinnseln einnehmen, sind in dieser Hinsicht weniger problematisch.
Experten raten zur Vorsicht
Sondra DePalma vom Pinnacle Health Cardio Vascular Institute in Pennsylvania warnt: „Menschen mit unkontrolliertem Bluthochdruck oder Herzkrankheiten sollten die Einnahme von oralen abschwellenden Mitteln vermeiden.“ Wer unter diesen Erkrankungen leidet, sollte sich vor der Einnahme von Erkältungsmedikamenten ärztlichen Rat holen.
Was hilft stattdessen?
Wer unter Bluthochdruck oder Herzproblemen leide, solle lieber einen Arzt oder Apotheker um Rat bitten. Wenn die Symptome nicht zu stark sind, gibt es sanfte Alternativen. Viel trinken, ausreichend schlafen und Ruhe bewahren sind bewährte Methoden, um eine Erkältung zu lindern. Eine Grippeimpfung, regelmäßiges Händewaschen und ein gesunder Lebensstil helfen außerdem, einer Ansteckung vorzubeugen.