Die in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitete Aloe vera (Aloe barbadensis) ähnelt mit ihren dicken festen Blättern den Kakteen. Ähnlich wie diese speichert sie Wasser, um Dürreperioden unbeschadet zu überstehen. Die Blätter enthalten aber nicht nur Wasser, aus ihnen werden zwei ganz verschiedene Aloe-Produkte gewonnen: der Aloe-Saft und das -Gel.
Der bitter schmeckende Aloe-Saft, auch Aloe Latex genannt, stammt aus den äußeren Blattteilen. Darin befinden sich Stoffe, die sehr stark abführend wirken, weswegen der eingedickte Aloe-Saft in einigen pflanzlichen Abführmitteln enthalten ist. In den letzten Jahren ist zunehmend das Aloe-Gel in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt, denn ihm werden viele positive gesundheitliche Effekte zugeschrieben.
Um an das Gel zu gelangen, werden die Blätter geschält. Es bildet quasi das Fruchtfleisch der Blätter und wird heutzutage in vielen Hautpflegeprodukten, aber auch in Getränken angeboten. Innerlich angewendet soll es beispielsweise das Immunsystem stärken oder die Blutfettwerte senken können. Allerdings konnten diese Anwendungsgebiete bisher wissenschaftlich nicht untermauert werden.
Auch bei der Anwendung von Aloe-Gel auf der Haut werden in der Werbung viele Einsatzgebiete genannt, die nicht gesichert sind. Studien deuten darauf hin, dass Präparate mit Aloe-Gel Hautentzündungen oder Schuppenflechte lindern können. Um diesen Hinweis zu erhärten, sind jedoch weitere Untersuchungen nötig.