20.10.2015
„In vielen Haushalten werden alte oder nicht mehr benötigte Medikamente aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt“, sagte Manfred Saar, Präsident der Landesapothekerkammer Saarland bei der Pressekonferenz zum Start der Verbraucherkampagne in Saarbrücken. Auf diese Art sollten Alt-Medikamente aber keinesfalls beseitigt werden, denn so können sie ins Grundwasser gelangen, und Gewässer sowie Tiere und Pflanzen, die darin leben, nachhaltig schädigen. Die Gewässer würden bereits über die Einnahme und Ausscheidung von Medikamenten belastet. Die vermeidbare zusätzliche Belastung durch eine falsche Entsorgung wolle man jedoch eindämmen. Kläranlagen sind für die Entfernung solcher Stoffe nicht ausgelegt. Der Restmüll hingegen wird bei Temperaturen von bis zu 900 °C verbrannt, die Arzneimittel würden dabei vollständig zerstört, sagte Saar. Die Rauchgasreinigung sorgt zudem dafür, dass nichts in die Umwelt gelangt.
An der landesweiten Kampagne beteiligen sich neben der Apothekerkammer des Saarlandes unter anderem auch die Ärztekammer, der Entsorgungsverband Saar, die Kassenärztliche Vereinigung Saarland und die Ministerien für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Institutionen informieren auf Flyern und Plakaten, die unter anderem in Apotheken, Arztpraxen und Gesundheitsämtern ausliegen beziehungsweise hängen sollen, wie es richtig geht. „Tabletten sollten zunächst von der Verpackung befreit und in der Restmülltonne entsorgt werden“, so Saar. Flüssige Medikamente können mit der Flache oder Ampulle in die Restmülltonne gegeben werden. Arzneimittel-Umverpackungen aus Papier werden mit dem Altpapier entsorgt, Kunststoffverpackungen über den Gelben Sack. Daneben enthalten die Materialien den Hinweis, dass auch einige Apotheken nicht verbrauchte Medikamente zurücknehmen.
va/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ