11.05.2020
Antiseptische Mundspüllösungen, Säfte gegen Magen- und Darmbeschwerden, homöopathische Tropfen: Seit jeher wird Alkohol zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Doch es gibt Menschen, für die selbst minimale Alkoholmengen problematisch sind. Für diese Patienten findet die Apotheke vor Ort immer eine passende Alternative. Darauf weist die Apothekerkammer Niedersachen hin.
In der pharmazeutischen Herstellung wird Ethanol, die gebräuchlichste Form von Alkohol, unter anderem als Lösungsmittel oder Extraktionsmittel, als Hilfsstoff oder Konservierungsmittel eingesetzt. Für bestimmte pflanzliche Medikamente werden zum Beispiel Kräuter oder Pflanzenteile in Alkohol eingelegt und anschließend filtriert. Durch die gut erprobten Standardverfahren werden möglichst hohe Wirkstoffmengen extrahiert.
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Für trockene Alkoholiker ist Alkohol jedoch tabu, auch in geringen Mengen. Kinder, Schwangere und Stillende, Epileptiker und Betroffene mit einer Leber- oder Hirnerkrankung sollten ebenfalls Alkohol meiden. Die ApothekerkammerNiedersachsen empfiehlt diesen Patienten, sich zu ihren Arzneimitteln, insbesondere in der Selbstmedikation, sicherheitshalber vom Apotheker beraten lassen. Er kann alternative Darreichungsformen oder Präparate ermitteln, die kein Ethanol enthalten. In bestimmten Fällen kann der Ethanolgehalt von Tropfen auch durch die Gabe in heißem Wasser reduziert werden. Das gleiche gilt auch bei einem verschreibungspflichtigen Medikament: In diesem Fall bespricht sich der Apotheker mit dem behandelnden Arzt.
Wer sich zu Hause nicht mehr sicher ist, ob in dem MedikamentEthanol enthalten ist, wirft am besten einen Blick auf die Verpackung oder die Packungsbeilage. Alle flüssigen Medikamente, die oral eingenommen werden, müssen einen gut sichtbaren Hinweis tragen, wenn sie Alkohol enthalten.
NK