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25.10.2024
Beim Stichwort HPV denken viele an Gebärmutterhalskrebs – zu Recht: Bestimmte HP-Viren erhöhen das Risiko für Krebs, vor allem für Gebärmutterhalskrebs. Die Viren, die sexuell übertragbar sind, können aber auch Krebs an der Vulva, Scheide, Penis, After sowie im Mund- und Rachenraum begünstigen.
Anal-, Rachen- und Peniskrebs durch HPV
Zwar erkranken Frauen häufiger an Krebs, der durch HPV verursacht wird, doch Männer sind auch betroffen: Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Bei Männern können Penis- und Analkrebs sowie Krebs im Mund- und Rachenraum durch HPV verursacht werden: So treten laut RKI pro Jahr bei Männern HPV-bedingt etwa 600 Anal- und mindestens 250 Penistumoren sowie mindestens 750 Tumoren in der Mundhöhle bzw. im Rachen auf. HP-Viren können außerdem Genitalwarzen verursachen – hier sind Frauen und Männer ähnlich häufig betroffen.
Die meisten Menschen stecken sich mit HPV beim Geschlechtsverkehr an. Aber auch bei Analsex oder beim Oralverkehr ist eine Übertragung möglich. Studien haben gezeigt: Oralverkehr erhöht tatsächlich das Risiko, Tumoren im Mund-Rachen-Raum zu entwickeln (aponet.de berichtete).
HPV-Impfung schützt
Eine HPV-Impfung schützt und wird von der STIKO für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen, möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt. Eine verpasste Immunisierung sollte am besten bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Ob eine Impfung danach noch sinnvoll ist, entscheidet der Arzt.
Abgesehen davon kann man sich vor HP-Viren schützen, indem man beim Geschlechts- und Oralverkehr Kondome und Lecktücher nutzt an, mit denen sich Vulva oder Anus beim Oralverkehr abdecken lassen. Sie senken das Risiko deutlich, sich mit HPV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen anzustecken.
Quelle: RKI Ratgeber Humane Papillomaviren