ArzneimittelGesundheit

Apotheken werden weniger

06.05.2015

Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt. Der Trend, Apotheken nur noch als Filialen zu führen, steigt. Nur vordergründig könne man von einer stabilen wirtschaftlichen Lage sprechen, sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes Fritz Becker, die etliche Forderungen an die Politik offen ließ. Dabei stellte er anlässlich des Wirtschaftsforums der Apotheker den Nutzen apothekerlicher Pläne für die Patienten in den Vordergrund.

der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes Fritz Becker
Fritz Becker, der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, hielt die Antrittsrede auf dem Wirtschaftsforum der Apotheker in Berlin.
© Alois Müller

Auch im vergangenen Jahr habe es wieder einen deutlichen Rückgang der Apothekenzahl gegeben. Das ist nicht nur für die betroffenen Apothekenleiter und deren Mitarbeiter traurig, sondern auch für die Bevölkerung. Bei der Versorgung des ländlichen Raumes reiche es nicht, nur an Arztpraxen zu denken, dies werde der Bedeutung der Apotheken mit ihren über dreieinhalb Millionen Patientenkontakten pro Tag nicht gerecht. Auch die Apotheken hätten an der Patientenversorgung ihren erheblichen Anteil. Zumal in einer immer älter werdenden Gesellschaft, in der jeder so lange wie möglich zu Hause wohnen möchte und der Bedarf an Arzneimitteln steigt. Im europäischen Durchschnitt liege Deutschland bei der Apothekendichte pro Einwohner weit im unteren Bereich, ergänzte Claudia Korf, Geschäftsführung für Wirtschaft und Soziales bei der Standesorganisation der Apotheker.

Das Apothekenhonorar zieht vergleichsweise sehr viel weniger nach oben, als vergleichbare Messzahlen aus der deutschen Wirtschaft oder dem Ärzteeinkommen. Am wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland haben Apotheken nicht teil, zog Korf als Fazit. Dennoch, so rechnete sie vor, steige das Personal in Apotheken, eine zusätzliche Kostenbelastung für Apotheken.

Erfreulich sei, dass der finanzielle Abschlag, den Apotheken den Krankenkassen gewähren müssen, nun neu geregelt sei und schwierige Verhandlungen beendet seien, so Becker. In Zukunft müssten Kostenentwicklungen zeitnah ihren Niederschlag im Apothekenhonorar finden, eine jährliche Überprüfung sei bei anderen Leistungserbringern eine Selbstverständlichkeit. Das sei auch deshalb nötig, um Berufsnachwuchs für den Apothekenberuf motivieren zu können.

Für die Apotheker sei die Teilhabe an einer nachhaltigen Gestaltung und Weiterentwicklung des Gesundheitssystems ein Kernanliegen, betonte Becker. Mit dem „Perspektivpapier 2030“ haben sie ein zukunftsfähiges Konzept erarbeitet, das auch eine intensivere Zusammenarbeit mit den Ärzten vorsieht. Angesichts eines hohen Anteils der Selbstmedikationsmedikamente in der Apotheke, so machte Korf klar, könne es zum Beispiel Medikationsanalysen und Medikationsmanagement ohne Apotheken ganz sicher nicht geben. Das funktioniere nicht.

JPL

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